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Corona-Impfung an der Universität Hamburg abgesagt

Corona-Impfung an der Universität Hamburg abgesagt

Corona-Impfung an der Universität Hamburg abgesagt

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Eine Frau fährt mit einem Fahrrad an dem Hauptgebäude der Universität Hamburg vorbei. Foto: Bodo Marks/dpa

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Die Corona-Impfungen für die rund 7000 Beschäftigten der Universität Hamburg ist vorerst abgesagt. Es fehlt an Impfstoff. Schuld daran ist nach Überzeugung der Hochschule die Sozialbehörde. Doch die weist die Vorwürfe zurück. Es sei niemals Impfstoff versprochen worden.

Die Corona-Impfaktion für Beschäftigte der Universität Hamburg ist mangels Impfstoff vorerst abgesagt. «Die Sozialbehörde hat dem UKE für die Impfung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keinen mRNA-Impfstoff (bsp. von Bion-Tech) zur Verfügung gestellt», heißt es in einem von Uni-Präsident Prof. Dieter Lenzen und Kanzler Martin Hecht unterzeichneten und der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Schreiben an jene Beschäftigten, die sich bereits für eine Corona-Impfung angemeldet haben. Mehrfache Interventionen der Hochschule hätten an dieser Lage nichts geändert. «Auch der Versuch des Vorstands des UKE, mRNA-Impfstoff auf dem Apothekenwege zu beschaffen, musste leider erfolglos bleiben.»

Ursprünglich sollten die Impfungen am Donnerstag beginnen. Nach Angaben des NDR hatten sich bereits rund 2400 der etwa 7000 Hochschulbeschäftigten für die Impfung angemeldet, die vom betriebsärztlichen Dienst des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) erledigt werden sollte. Zeigte sich die Hochschulleitung in ihrem Schreiben vom Dienstag bereits fassungslos, reagierte sie in einem weiteren Schreiben vom Mittwoch geradezu empört und unterstellte der Sozialbehörde, die Unwahrheit gesagt zu haben. Schließlich seien am selben Tag im Impfzentrum neue Termine für 52 000 Impfdosen freigeschaltet worden.

«Unter Verzicht auf eine politische Bewertung des Vorgangs zu diesem Zeitpunkt möchten wir indessen zum Ausdruck bringen, dass die Hochschulleitung Enttäuschung, Empörung und Verängstigung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern absolut nachvollziehen kann, die uns teilweise unter Tränen um Hilfe gebeten haben», heißt es in dem ebenfalls der dpa vorliegenden Schreiben vom Mittwoch. Die Universität habe jedoch «keinerlei Einfluss auf diese politischen Entscheidungen, die sich implizit gegen die Universität Hamburg richten».

Die Sozialbehörde wies die Anschuldigungen der Hochschule entschieden zurück. «Zusagen an das UKE hat es nie gegeben, es sind auch solche Zusagen aus diesem Grund niemals zurückgenommen worden», sagte Behördensprecher Martin Helfrich. Niedergelassene Ärzte und wie im Fall der Universität die Betriebsärzte erhielten den Impfstoff direkt über den Pharma-Großhandel und die Apotheken. «Diese Impfstoffmengen werden nicht durch die Stadt verteilt.» Davon völlig unabhängig erhalte die Stadt Lieferungen für das Impfzentrum, die Kliniken und die mobilen Impfteams, sagte Helfrich und verwies auf ein Schreiben der Wissenschaftsstaatsrätin Eva Gümbel (Grüne) an die Universität.

Darin betont auch sie, dass «es keine feste Zusage auch nur einer kleinen Impfstofflieferung» gegeben habe. Gleichzeitig kündigte sie für Donnerstag die Lieferung von 900 Dosen des Impfstoffs Astrazeneca an. «Eine Belieferung mit den in Gänze knappen Impfstoffen der übrigen Hersteller stand zu keinem Zeitpunkt in Rede und ist auch für die Zukunft nicht vorgesehen.» Zudem monierte sie, dass die Hochschulleitung ihre Beschäftigten nicht auf die anderen Impfmöglichkeiten hingewiesen habe. Denn da sie sämtlich zur Priogruppe 3 zählten, könnten sich diese schon seit Ende Mai auch im Impfzentrum impfen lassen.

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