Schleswig-Holstein & Hamburg

Corona-Inzidenz sinkt weiter: Impfen ohne Priorisierung

Corona-Inzidenz sinkt weiter: Impfen ohne Priorisierung

Corona-Inzidenz sinkt weiter: Impfen ohne Priorisierung

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Ein Mann träufelt eine Lösung auf eine Testkassette für einen Schnelltest. Foto: Zacharie Scheurer/dpa/Symbolbild

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In Schleswig-Holstein infizieren sich nur noch wenige Menschen mit Corona. Dennoch kontrolliert die Polizei weiter die Einhaltung von Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen. Immerhin haben alle Bürger jetzt die Möglichkeit, sich impfen zu lassen - theoretisch zumindest.

Trotz einer sehr niedrigen Inzidenz von Neuinfektionen achtet die Polizei in Schleswig-Holstein weiter auf die Einhaltung der Corona-Regeln. In Kiel räumten die Einsatzkräfte am Samstag gegen 2.00 Uhr morgens den Schrevenpark, nachdem sich Anwohner über den Lärm beschwert hatten. Insgesamt waren 15 Streifenwagen im Einsatz, rund 350 Menschen mussten den Park verlassen. Vor Ort gebe es allerdings ausreichend Platz, um sich an die Corona-Verordnungen zu halten, sagte ein Polizeisprecher.

Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche, sank am Samstag auf 12,5, wie das Gesundheitsministerium in Kiel mitteilte. Am Freitag hatte der Wert bei 13,6 gelegen, am Samstag vergangener Woche bei 17,9. Bundesweit lag der Wert am Sonntagmorgen laut Robert Koch-Institut (RKI) bei 24,7. Schleswig-Holstein hatte die niedrigste Inzidenz nach Mecklenburg-Vorpommern.

Ab Montag können sich alle Schleswig-Holsteiner ab 16 Jahren um einen Impftermin in einer Arztpraxis bemühen. Anders als die Impfzentren sind die Hausärzte nicht mehr an die Impfpriorisierung gebunden. Impfwillige müssen sich auf dem Online-Portal praxisimpfliste-sh.de registrieren und kommen damit auf eine Warteliste. Da der Impfstoff aber weiterhin knapp sei, würden die Ärzte weiterhin vorrangig Menschen der Prioritätsgruppen 1 bis 3 impfen, erklärte das Sozialministerium.

Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) hatte bereits am Freitag vor zu hohen Erwartungen gewarnt. «Es gibt aber weiterhin nicht genügend Impfstoff, um den Bedarf an Impfterminen in den Praxen zu decken», sagte die KVSH-Vorsitzende Monika Schliffke. Sie wies zudem darauf hin, dass auch nach dem Wegfall der Priorisierung der Impfstoff nicht frei gewählt werden könne.

Ende Mai hatte Ministerpräsident Daniel Günther erklärt, dass Dänemark weitere 59.300 Dosen Astrazeneca an Schleswig-Holstein liefern werde. Zuvor hatte das nördliche Nachbarland Schleswig-Holstein bereits erste 55.000 Dosen des Impfstoffs überlassen. Dänemark hat den Einsatz dieses Präparates ausgesetzt.

Nach RKI-Angaben wurden bis Freitag 1.326.793 Menschen in Schleswig-Holstein mindestens einmal gegen Corona geimpft. Das sind 45,7 Prozent der Bevölkerung. 656.896 Schleswig-Holsteiner und damit 22,6 Prozent der Einwohner sind vollständig geimpft.

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