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Corona-Inzidenz sinkt weiter: Kleinere Demos am Samstag

Corona-Inzidenz sinkt weiter: Kleinere Demos am Samstag

Corona-Inzidenz sinkt weiter: Kleinere Demos am Samstag

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein medizinischer Mitarbeiter hält ein Teströhrchen in den Händen. Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild

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Die Zahlen gehen zurück - sowohl die Corona-Inzidenz in Hamburg als auch die Teilnehmerzahlen bei den Demos der Impfgegner und Corona-Kritiker. Und für eine bestimmte App ist nun Schluss mit der Nutzungspflicht.

Die Corona-Zahlen in Hamburg verändern sich und deuten eine leichte Entspannung der Lage an. So ist die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Hamburg erneut gesunken. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl der gemeldeten Ansteckungen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner binnen einer Woche am Sonntag mit 1860,9 an - nach 1910,9 am Samstag und 2186,5 vor einer Woche.

Die Sozialbehörde weist nach wie vor darauf hin, dass es aufgrund der hohen Fallzahlen zu Meldeverzögerungen kommen kann und deshalb davon ausgegangen werden müsse, dass die tatsächliche Inzidenz höher liege. Seit Samstag ist in der Hansestadt auch die Pflicht zur Erhebung der Kontaktdaten per Luca-App oder Listen bei Veranstaltungen oder in Restaurants und Einrichtungen entfallen.

Am Sonntag wurden binnen eines Tages 1368 neue Fälle gemeldet - vor einer Woche waren es 2321 gewesen, am Samstag 5421. Damit haben sich in der Hansestadt seit Februar 2020 mindestens 285 319 Menschen infiziert - davon gelten 162.300 nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) als genesen. Die Zahl der seit Beginn der Pandemie an oder im Zusammenhang mit Corona gestorbenen Menschen stieg um 4 auf 2171.

Auf seiner Website gab das RKI am Sonntag die Sieben-Tage-Inzidenz für Hamburg auf Basis einer anderen Berechnungsmethode mit 1570,9 an. Für ganz Deutschland gab das RKI eine Inzidenz von 1400,8 an.

Die Gesundheitsbehörde gab die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten in den Kliniken der Hansestadt (Stand Freitag) mit 485 an, davon 75 auf den Intensivstationen. Das waren fünf Intensivpatienten mehr als am Vortag.

81,3 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger sind laut RKI (Stand: Samstag) mindestens einmal geimpft. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben 79,9 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung erhielten bisher 52,7 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner.

Seit Samstag müssen von Besuchern von Restaurants, Kinos, Theatern und sonstigen Einrichtungen und Veranstaltungen keine Kontaktdaten mehr erhoben werden. Der Senat hatte den Wegfall der Pflicht am vergangenen Dienstag beschlossen. Auch das Einchecken per Luca-App ist damit passé. Aufgrund der weithin geltenden 2G-plus-Regeln in weiten Teilen des öffentlichen Lebens gebe es weiter strenge Zugangskontrollen, so dass der Infektionsschutz gewährleistet sei, hieß es. Außerdem findet aufgrund der hohen Zahl der Neuinfektionen bereits seit Wochen quasi keine Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter mehr statt.

Am Samstag hatte es in der Hansestadt zudem auch wieder mehrere Demonstrationen rund um das Thema Corona gegeben. Bei einer Menschenkette rund um den Jungfernstieg hatten sich der Polizei zufolge bis zu 400 Menschen unter dem Motto «Wir wollen alle wieder tanzen gehen. Wir sind bunt und nicht braun» zusammengetan. Erwartet worden waren rund 2000 Menschen, die den Corona-Maßnahmen kritisch gegenüber stehen.

Am Hafen gab es zudem einen Demozug mit etwa 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Motto «Freie Entscheidung statt Impfpflicht» sowie kleinere Gegenproteste.

Gegen Verschwörungsideologien und Antisemitismus waren zudem in Hamburg-Barmbek zwei Demonstrationen angemeldet. Zu denen sind nach Angaben der Polizei insgesamt rund 230 Menschen gekommen. In Bergedorf gab es außerdem mehrere Gegendemos mit zusammen etwa 80 Teilnehmern gegen die Kundgebung von etwa 400 Corona-Kritikern zum Motto «Für Frieden, Freiheit, Demokratie. Geimpft oder nicht - wir lassen uns nicht spalten». Alle Versammlungen seien weitgehend friedlich und ohne besondere Vorkommnisse verlaufen, so der Polizeisprecher weiter.

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