Schleswig-Holstein & Hamburg

Corona-Inzidenz wieder über 150: Neue Verordnung in Kraft

Corona-Inzidenz wieder über 150: Neue Verordnung in Kraft

Corona-Inzidenz wieder über 150: Neue Verordnung in Kraft

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:
Medizinischer Mundschutz liegt auf einem Tisch. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archivbild

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher mahnt zur Vorsicht: die Infektionsdynamik müsse abgebremst werden. Die Corona-Inzidenz in der Hansestadt steigt unterdessen weiter.

Während die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg wieder über 150 liegt, gilt seit Montag die neue Corona-Eindämmungsverordnung des Senats. Neben der Verlängerung des Lockdowns zunächst bis zum 18. April sieht sie eine verschärfte Maskenpflicht nun auch für Auto-Mitfahrer vor. Gelockert wurde nach einem Gerichtsurteil das Alkoholverbot in der Öffentlichkeit. Unterdessen wurden zu Wochenbeginn 360 neue Corona-Fälle gezählt - 108 mehr als am Sonntag und 70 mehr als am Montag vor einer Woche.

Wie die Gesundheitsbehörde mitteilte, stieg die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, von 148,4 auf 152,1. Im Wochenvergleich ist das ein Plus von knapp 37. Der bisher höchste Inzidenzwert hatte Heiligabend bei knapp 180 gelegen. Die Zahl der in Hamburg an oder mit Corona gestorbenen Menschen gab des Robert Koch-Institut (RKI) unverändert mit 1372 an.

Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden laut Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) am Montag 88 Corona-Patienten behandelt; davon mussten 54 invasiv beatmet werden.

Trotz Rücknahme der Osterruhe muss nach Ansicht von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die Infektionsdynamik «dringend abgebremst» werden. «Wenn dies nicht zeitnah erfolgt, reicht auch der Ausbau einer effizienten Teststrategie nicht mehr aus, um das Infektionsgeschehen zu stabilisieren», warnte er am Sonntag. Deutschland drohe «noch vor dem Erreichen eines ausreichenden Impfschutzes eine Überlastung des Gesundheitswesens».

Angesichts unterschiedlicher Vorgehensweisen in den Ländern forderte Tschentscher einheitliche Regelungen zu Einzelhandel, Sport, Gastronomie, Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen ein, die überall in Deutschland konsequent umgesetzt werden müssten. «Je früher dies erfolgt, desto besser ist es für alle.»

Bis einschließlich Sonntag wurden in Hamburg 304 997 Impfdosen verabreicht, wie aus Zahlen des RKI hervorging. Knapp 215 000 Menschen erhielten eine Erst-, über 90 000 auch schon eine Zweitimpfung - die allermeisten mit dem Impfstoff von Biontech. Die Impfquote lag bei den Erstimpfungen bei 11,6 und bei den Zweitimpfungen bei 4,9 Prozent und damit jeweils über dem Bundesdurchschnitt von 11,6 beziehungsweise 4,7 Prozent.

Nachdem ein Gerichtsurteil das Mitte Dezember in Hamburg eingeführte generelle Alkoholverbot in der Öffentlichkeit weitgehend aufgehoben hatte, ist es seit Montag zeitlich auf bestimmte Orte beschränkt. Betroffen sind Straßen, Plätze und Parks, wo es nach Erkenntnissen der Polizei zu Menschenansammlungen mit gemeinschaftlichem Alkoholkonsum kommt. Dazu zählen etwa der Sternschanzen- und der Jenischpark sowie der Hans-Albers-Platz an der Reeperbahn und der Ballindamm vor der Europapassage.

Neu ist auch die Maskenpflicht für Mitfahrer in Autos. Nur wenn die Insassen zum selben Haushalt gehören, sind sie von der Pflicht befreit. Auch wer am Steuer sitzt, muss keine Maske tragen.

Mehr lesen