Schleswig-Holstein & Hamburg

Corona treibt Digitalisierung an Hamburgs Schulen voran

Corona treibt Digitalisierung an Hamburgs Schulen voran

Corona treibt Digitalisierung an Hamburgs Schulen voran

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein Schüler bedient an einem Notebook die Lernplattform Moodle. Foto: Marijan Murat/dpa/Symbolbild

In der Corona-Krise hat die Digitalisierung der Hamburger Schulen erhebliche Fortschritte gemacht. «Mittlerweile haben 347 von 367 staatlichen Schulen in allen oder in der großen Mehrzahl ihrer Schulgebäude W-Lan», sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Dienstag. Das entspreche einer Quote von 95 Prozent. «Vor einem Jahr waren es gerade einmal 66 staatliche Schulen.» Neben dem Breitbandausbau komme auch die Hardware-Ausrüstung voran. So sollen zum Start des neuen Schuljahres alle 21 400 Lehrer, Sozialpädagogen und Erzieher an Hamburgs staatlichen Schulen mit Dienst-Tablets oder -Laptops ausgestattet sein.

Für Schüler, die über keine eigenen Endgeräte verfügten, habe die Behörde bereits 63 000 Geräte angeschafft. Außerdem stünden für die insgesamt 220 000 Schülerinnen und Schüler 35 553 Desktop-Computer zu Verfügung.

Trotz aller Bemühungen sei man aber noch nicht am Ziel. «Wir können nicht in wenigen Monaten ein riesiges IT-System mit über 30 000 Beschäftigten, insgesamt 285 000 Anwenderinnen und Anwendern, über 1000 Schulgebäuden und rund 2,7 Millionen Quadratmetern Schulraum auf das digitale Niveau eines Dax-Konzerns führen», sagte Rabe.

Hamburg habe weiter den Anspruch, «bei der Digitalisierung einen Spitzenpodestplatz unter den 16 Bundesländern einzunehmen». Dass Deutschland im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich abschneidet, nimmt er gelassen. «Wir können auch nur mit Wasser kochen und sind dabei im Vergleich mit anderen sehr erfolgreich.»

Die Opposition in der Bürgerschaft sieht das anders. Rabe vergesse zu erwähnen, «dass es an Schulen mit niedrigem Sozialindex mehr Bedarfe an digitalen Endgeräten gibt als das von der Schulbehörde zugewiesene Budget aus dem Digitalpakt vorsieht», sagte die Schulexpertin der CDU-Fraktion, Birgit Stöver. Chancengerechtigkeit dürfe keine Worthülse bleiben. Die Expertin der Linksfraktion, Sabine Boeddinghaus, nannte es nach einem Jahr Pandemie «eine trübe Bilanz, wenn unsere Schulen immer noch nicht zu 100 Prozent über ein hochleistungsfähiges W-Lan verfügen.»

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