Besuch auf Fehmarn

Demonstration beim Besuch von Daniel Günther

Demonstration beim Besuch von Daniel Günther

Demonstration beim Besuch von Daniel Günther

dpa
Fehmarn (dpa/lno) -
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Teilnehmer einer Demonstration stehen vor dem Rathaus in Burg auf der Insel Fehmarn Foto: Frank Molter/dpa

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Das hatte sich Ministerpräsident Günther wohl anders vorgestellt. Bei seinem Besuch auf der Ostseeinsel Fehmarn wird er von einem gellenden Pfeifkonzert empfangen. Es geht um die Pläne für einen Nationalpark Ostsee.

Gellende Pfiffe, laute Buhrufe und jede Menge Lärm - so haben mehrere Hundert Demonstranten am Donnerstag Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) in Burg auf Fehmarn empfangen. Sie protestierten gegen die Pläne der Landesregierung zur Einrichtung eines Nationalparks Ostsee. Die Demonstranten sehen dadurch die Fischerei und vor allem den Tourismus auf Fehmarn gefährdet. «Ohne die Touristen können wir hier dicht machen», sagte eine Teilnehmerin am Rande der Demonstration.

Dazu aufgerufen hatte die Initiative «Freie Ostsee», die seit Monaten gegen die Pläne kämpft. Darin haben sich unter anderem Campingplatzbetreiber, aber auch der Geschäftsführer der Orther Hafengesellschaft zusammengeschlossen.

Es war ein buntes Bild, das sich dem Regierungschef auf dem Marktplatz des Inselhauptortes Burg bot. Die Demonstrierenden trugen große Fahnen mit Aufschriften wie «Mehr Schutz für die Ostsee: Ja - Nationalpark Ostsee: Nein».

Andere machten ihrem Unmut auf handgemalten Pappschildern Luft. «Daniel, tu uns das nicht an», war da zu lesen und «Existenzen - Auslöschung». Ein Landwirt aus Avendorf hatte seine Ablehnung sogar auf seinem Acker verewigt. «Daniel, wir wollen deinen Nationalpark nicht», war in Großbuchstaben zu lesen.

Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) will den schlechten Zustand der Ostsee mit der Einrichtung eines Nationalparks verbessern. Dazu will er verschiedene Schutzgebiete zwischen Flensburg bis östlich von Fehmarn zusammenführen.

Viele der angestrebten Schutzziele werden nach Angaben der Veranstalter bereits durch bestehende Naturschutzgebiete, Natura 2000 und FFH-Schutzgebiete weitgehend gesetzlich festgelegt. «Sie werden allerdings bislang unzureichend umgesetzt», sagte Klaus Osterkamp von der Initiative.

Außerdem würden die dringendsten Probleme der Ostsee - Munitionsaltlasten, Erwärmung des Wassers, Lärmbelastung und zuviel Nährstoffgehalt - durch einen Nationalpark nicht gelöst. Aus Sicht der Initiative müssten die bestehenden Strukturen und Schutzgebiete gestärkt und die Ergebnisse wissenschaftlich überprüft werden.

Die Gegner befürchten vor allem Einbrüche beim Tourismus, dem mit Abstand wichtigsten Wirtschaftszweig auf der Insel. Fehmarn hat im Jahr rund 300 000 Übernachtungsgäste.

«Das Verfahren ist noch völlig offen, wir werden erst Ende 2023 einen Vorschlag vorlegen», sagte Günther zum Abschluss der Veranstaltung. «Was uns alle eint, ist der Wunsch die Ostsee besser zu schützen, als bisher.»

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