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Deutlich mehr Investments in Hamburger Start-ups

Deutlich mehr Investments in Hamburger Start-ups

Deutlich mehr Investments in Hamburger Start-ups

dpa
Hamburg/Frankfurt/Main (dpa/lno) -
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Im vergangenen Jahr haben Start-ups goldene Zeiten erlebt: Bei Investoren saß das Kapital locker. Mit dem Ukraine-Krieg, dem Börseneinbruch und der Zinswende hat sich nun das Blatt gewendet - allerdings nicht in Hamburg.

Hamburger Start-ups haben im ersten Halbjahr 2022 entgegen dem bundesweiten Trend deutlich mehr Risikokapital einsammeln können. In insgesamt 38 (Vorjahr: 35) Finanzierungsrunden kamen 414 Millionen Euro zusammen, fast viermal so viel wie im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres (110 Mio Euro), wie aus einer am Freitag veröffentlichten Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervorgeht. Damit schoben sich Wachstumsfirmen in der Hansestadt auf Platz drei (Vorjahr: sieben) unter den Bundesländern, hinter der unangefochtenen Start-up-Hochburg Berlin sowie Bayern.

Insgesamt müssen deutsche Start-ups nach einem Rekordjahr einen Einbruch bei den Geldspritzen von Investoren verkraften. Die Wachstumsfirmen sammelten der Studie zufolge im ersten Halbjahr bundesweit gut 6 Milliarden Euro Risikokapital ein - 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (7,6 Mrd). Damit erlebten die hiesigen Start-ups aber immer noch das zweitbeste erste Halbjahr aller Zeiten. Die Zahl der Finanzierungsrunden fiel um 7 Prozent auf 549, blieb aber klar über dem Niveau der Jahre vor 2021.

«Es ist immer noch viel Liquidität im Markt, Investoren schauen aber genauer, wo sie investieren», sagte EY-Partner Thomas Prüver. Geopolitische Unsicherheiten, die Zinswende und unklare Konjunkturaussichten sorgten für viel Unsicherheit, die in den Zahlen des ersten Halbjahres möglicherweise noch nicht ganz abgebildet sei.

Start-ups sind auf Investoren wie Wagniskapitalfonds oder Konzerne angewiesen, da sie anfangs keine Gewinne schreiben. Wachstumsfirmen haben in der Pandemie davon profitiert, dass die Digitalisierung einen Schub bekam - etwa bei Online-Shopping, Finanzgeschäften oder Essenslieferungen. 2021 sammelten hiesige Start-ups laut EY die Rekordsumme von 17,4 Milliarden Euro Risikokapital ein.

Doch mit dem Ukraine-Krieg und steigenden Zinsen hat sich der Markt gedreht. Vor allem die Aktien von Tech-Unternehmen brachen ein, da ihre Geschäftsmodelle als zinsabhängig gelten. Und Investoren wurden bei Start-up-Finanzierungen zurückhaltender.

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