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Deutlich mehr psychologische Beratungen für Studenten

Deutlich mehr psychologische Beratungen für Studenten

Deutlich mehr psychologische Beratungen für Studenten

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Die Zahl der Studierenden, die in Schleswig-Holstein psychologische Beratung in Anspruch nehmen, ist deutlich gestiegen. Dies geht aus Angaben des Studentenwerks vom Donnerstag hervor. Dabei dominierten depressive Symptome und Ängste. Studienspezifische Anliegen wie Stressbewältigung und Arbeitsorganisation rangierten klar danach. Auch um Identitäts- und Selbstwertprobleme gehe es oft.

Laut Studentenwerk gab es im vorigen Jahr 3115 Beratungskontakte - nach 1250 (2020) und 1835 (2021) in den Vorjahren. Die Tendenz geht weiter nach oben: Im ersten Halbjahr 2023 waren es mit 2230 Beratungen 63 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.

«Bereits vor der Corona-Pandemie konnten wir feststellen, dass Studierende zunehmend unter depressiven Symptomen und Ängsten leiden», äußerte Studentenwerk-Abteilungsleiterin Marlen Lamontain. Die Pandemie habe dies noch verschärft. Zudem führten die aktuellen weltpolitischen Themen zu stärkeren Belastungen.

«Obgleich diese Themen meist nicht direkter Beratungsanlass sind, berichten die Studierenden, dass sie das Kriegsgeschehen in der Ukraine, jüngst auch die Eskalationen im Nahen Osten, die Inflation und die Klimakrise in Bezug auf ihre Zukunft verunsichern», so Lamontain. Dies sei ein Nährboden für psychische Probleme.

«Auch die mediale Überflutung zu diesen Themen belasten die Studierenden und verstärken die Wahrnehmung einer bedrohlichen Entwicklung.» Der Trend, die mentale Gesundheit als wichtiges, nicht selbstverständliches Gut zu sehen, komme hinzu. Wie in der Gesamtbevölkerung sei es mittlerweile weniger «schambesetzt», bei psychischen Problemen Hilfe zu suchen. Viele Studierende seien auf der Suche nach einem Psychotherapieplatz. Das Studentenwerk selbst leistet mit zehn Psychologinnen und Psychologen Hilfe.

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