Erderwärmung

Ehrenbürger Otto mahnt mehr Engagement für Klimaschutz an

Ehrenbürger Otto mahnt mehr Engagement für Klimaschutz an

Ehrenbürger Otto mahnt mehr Engagement für Klimaschutz an

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender Otto Group, lächelt auf dem Otto Campus. Foto: Christian Charisius/dpa/Archivbild

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Bislang will Hamburgs rot-grüner Senat die Stadt bis 2045 klimaneutral machen. Der Unternehmer und Ehrenbürger Otto findet das nicht ehrgeizig genug. Es sollte auch fünf Jahre früher gehen, findet er.

Hamburgs Ehrenbürger Michael Otto hat beim rot-grünen Senat mehr Engagement für den Klimaschutz angemahnt. Trotz Ankündigungen gebe es bis heute keine Klimastrategie, sagte der Unternehmer am Dienstagabend beim Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten (CHW). Außerdem könnte sich die Stadt vornehmen, statt 2045 schon 2040 klimaneutral zu sein. Das stünde Hamburg gut zu Gesicht, sagte Otto. In seinem eigenen Konzern, der Otto Group mit rund 38 500 Beschäftigten, ist der Umweltschutz nach seinen Angaben bereits seit 1986 ein Unternehmensziel.

Ebenfalls unzufrieden zeigte er sich über die Fortschritte bei der seit Jahrzehnten diskutierten Hafenquerspange und beim Ersatz der Köhlbrandbrücke. «Ich hoffe (...), dass wir mit dem Bauen anfangen, denn wir haben sonst wirklich Engpässe im Hinterlandverkehr.» Auch wünsche er sich eine bessere Baustellenkoordination, denn: «Was den Bürger und die Bürgerin ärgert, sind Baustellen, wo kein Mensch arbeitet».

Mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg und die hohen Umfragewerte für die AfD sagte Otto, man dürfe nicht nur über die Partei schimpfen, sondern müsse sich mit ihr auseinandersetzen und von ihr thematisierte Themen wie Migration und Islamismus lösen. Das sei lange Zeit versäumt worden, sagte Otto. «Wir dürfen solche Themen nicht in der demokratischen Mitte verschweigen, sondern gerade die muss offen, fair, sachlich darüber diskutieren und Lösungen bringen, damit das nicht nur Themen von Radikalen sind.»

Forderungen nach einer kürzeren Wochenarbeitszeit lehnte Otto ab. «Ich habe eigentlich immer den Eindruck gehabt, wenn es einem schlecht geht, wenn man eine schwierige Zeit hat, dann krempelt man die Ärmel hoch und arbeitet eher einen Tick mehr, als dass man sagt: Ach nein, ich brauche (...) mehr Freizeit und dann wird sich das schon lösen.» Angesichts des Fachkräftemangels sollte vielmehr der umgekehrte Weg gegangen werden. So sollte es Anreize geben für ein Arbeiten über die Rente hinaus, sagte der 81-Jährige. Mindestens sollten in den Beruf zurückgekehrte Rentner keine Arbeitslosen- und Rentenbeiträge zahlen müssen, «denn das kriegen sie sowieso nicht wieder».

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