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Eisbahnen im Norden öffnen vielerorts wieder

Eisbahnen im Norden öffnen vielerorts wieder

Eisbahnen im Norden öffnen vielerorts wieder

dpa
Flensburg/Lübeck (dpa/lno) -
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Besucher vergnügen sich auf der Eisbahn eines Einkaufszentrums. Foto: Markus Scholz/dpa

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Wegen der hohen Energiepreise wurden vergangenes Jahr viele Eisbahnen nicht aufgebaut. Oder es konnte nur auf Kunsteis Schlittschuh gelaufen werden. Und wie sieht es dieses Jahr aus?

In vielen Kommunen gehören Eisbahnen in den Wintermonaten einfach dazu - entweder als zusätzliche Attraktion auf dem Weihnachtsmarkt oder auf einer Extrafläche. Im vergangenen Jahr wurden vielerorts wegen der Energiekrise keine Eisbahnen aufgebaut oder mit Kunststoff experimentiert. Dieses Jahr kehren einige Kommunen in den kommenden Wochen zu echtem Eis auf ihren Eisbahnen zurück, beispielsweise Grömitz und Scharbeutz.

Städte wie Kiel, Elmshorn und Flensburg setzen ebenfalls auf Echteis für die großen Eisflächen. Gedanken über die Themen Energie und Klimawandel werden sich dennoch gemacht: Die Neuauflage der beliebten Eisbahn sei mit dem Ziel gestartet worden, mehr als 30 Prozent Energie im Vergleich zur letzten vergleichbaren Saison 2019/2020 zu sparen, sagte eine Sprecherin der Kiel-Marketing. So wird als Isolationsschicht wiederverwendbares Styrodur unter der Eisfläche verlegt. «Somit kann die Kälte nicht nach unten «abwandern» und ein kostenintensives Durchkühlen entfällt», sagte die Sprecherin. Zudem sorgen Eistemperatur-Sensoren dafür, dass die Aggregate nur kühlen, wenn es erforderlich ist. Auch wird ausschließlich auf Ökostrom gesetzt.

In Flensburg soll die Energie der rund 1400 Quadratmeter großen Eisbahn ebenfalls aus Erneuerbaren Energien stammen. Auch in Elmshorn wird nach Angaben des Stadtmarketings der Energieverbrauch im Blick behalten: Dank neuer Technik und weiterer Maßnahmen wird hier eine Einsparung von 30 Prozent des Verbrauchs der Vorjahre angestrebt.

Anderswo setzt man weiterhin auf Alternativen zum Eis: In Neumünster etwa, wo auf dem Weihnachtsmarkt eine Eisbahn aufgebaut wird, hat man sich «aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes» ganz bewusst für eine hochwertige Kunststoff-Eisbahn entschieden, wie ein Stadtsprecher sagte. «Damit werden rund 20.000 Euro Stromkosten eingespart.»

Die Hansestadt Lübeck hat sich in diesem Jahr «nach eingehenden Prüfungen» ganz gegen eine Eisbahn entschieden, wie eine Stadtsprecherin mitteilte. Als Gründe wurden das Ziel genannt, durch nachhaltiges Handeln auf allen Ebenen den CO2-Ausstoß zu minimieren, sowie die andauernde Energiekrise und negative Erfahrungsberichte zu Kunsteisbahnen. Ein erneutes Sponsoring der Eisbahn sahen demnach auch die Stadtwerke Lübeck nicht. Ganz auf ein Eisvergnügen müssen die Lübecker indes nicht verzichten: Der Betreiber eines großen Einkaufszentrums hat eine überdachte Eisbahn aufgebaut.

Und auch in St. Peter Ording will man das Eis-Feeling nicht ganz ausfallen lassen: Schlittschuhlaufen kann man in dem Nordsee-Ort zwar nicht, aber auf dem dortigen Weihnachtsmarkt werden nach Angaben der dortigen Tourismuszentrale zwei synthetische Eisstockbahnen aufgebaut.

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