2. Bundesliga

Emotionale Worte und Kritik am Club: Kittel verlässt den HSV

Emotionale Worte und Kritik am Club: Kittel verlässt den HSV

Emotionale Worte und Kritik am Club: Kittel verlässt den HSV

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Hamburgs Sonny Kittel (l) jubeln nach seinem Tor zum 1:0 mit seinem Teamgefährten Moritz Heyer. Foto: Marcus Brandt/dpa

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Der Hamburger SV und Sonny Kittel gehen getrennte Wege. Nach vier Jahren bei den Hanseaten verlässt der 30-Jährige den Zweitligisten. Es ist kein Abschied im Guten.

Sonny Kittel verlässt den Hamburger SV nicht nur mit warmen Worten. Am Mittwoch hat der Mittelfeldspieler in einem emotionalen Statement seinen Abschied beim Fußball-Zweitligisten bestätigt und dabei auch die sportliche Führung kritisiert. «Mir wurde immer wieder angedeutet, dass man sich zeitnah zusammensetzen möchte, nur leider gab es bis heute kein Angebot», teilte der Mittelfeldspieler in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bei Instagram mit. Er habe bereits vor knapp zwei Jahren seinen Wunsch geäußert, längerfristig beim HSV zu bleiben.

Kittel erklärte unter einem Foto mit dem Titel «Danke Hamburg», er habe es «geliebt, in diesem Trikot Fußball spielen zu dürfen». Am Dienstagabend hatte bereits das «Hamburger Abendblatt» über den bevorstehenden Abschied berichtet. Am Mittwoch bestätigte auch der HSV, dass der auslaufende Vertrag nicht verlängert werde.

In der Mitteilung der Hanseaten kam Kittel nicht zu Wort. Und Sportvorstand Jonas Boldt ging nicht auf die Kritik ein. «Er ist und war sicherlich ein besonderer Spieler, der häufig den Unterschied gemacht hat - das sieht man alleine schon an seiner Quote», bedankte sich Boldt bei dem 30-Jährigen. Für die Norddeutschen absolvierte er 140 Pflichtspiele, erzielte 36 Treffer und bereitete 40 Tore vor.

Vor dem letzten Saisonspiel beim SV Sandhausen im Mai, als der HSV durch den späten Sieg des Konkurrenten 1. FC Heidenheim in die Relegation geschickt wurde und dort am VfB Stuttgart scheiterte, sagte Boldt zur Zukunft: «Wir haben gesagt: Wir setzen uns nach der Saison ganz in Ruhe hin und bewerten die Saison und gucken dann mal, welche Perspektiven es gibt.»

Doch nun stehen die Hamburger kurz vor einer Verpflichtung des Niederländers Immanuel Pherai von Eintracht Braunschweig. Und Kittel muss seine Perspektive bei einem neuen Club suchen. Der steht offiziell noch nicht fest. Im vergangenen Jahr platzte ein Wechsel in die USA, im Winter scheiterte ein Transfer nach Saudi-Arabien.

Der gebürtige Gießener Kittel wurde in der Jugendabteilung von Eintracht Frankfurt ausgebildet. Zwischen 2011 und 2016 lief er in 54 Partien für die Profis auf. Danach folgte der Wechsel zum FC Ingolstadt, ehe er sich vor vier Jahren dem HSV anschloss.

Kittel habe in der Vergangenheit mit mehreren Rückschlägen - darunter zwei Kreuzbandrisse in seiner Frankfurter Zeit - zu kämpfen gehabt. Dadurch hätten sich «Zukunftsängste und Sorgen entwickelt», schrieb er bei Instagram. «Genau aus den genannten Gründen musste ich mich auch in den letzten Transferphasen mehr mit den vorhandenen Anfragen beschäftigen.»

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