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Ermittlungen nach gewaltsamem Tod in Drage

Ermittlungen nach gewaltsamem Tod in Drage

Ermittlungen nach gewaltsamem Tod in Drage

dpa
Drage
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Polizisten stehen vor einem Haus. Foto: JOTO/dpa

In der Gemeinde Drage am Elbdeich kommt ein Ehepaar ums Leben. Alles deutet darauf hin, dass der Mann erst seine Frau und dann sich selbst umbrachte. Kurz vor ihrem Tod gab es einen Termin vor Gericht - es ging um Trennung.

Einen Tag vor dem gewaltsamen Tod eines Ehepaares in Drennhausen in der Gemeinde Drage an der Elbe hat es einen Trennungstermin vor dem Familiengericht gegeben. Wie das Amtsgericht Winsen/Luhe mitteilte, wollten beide, dass der andere aus der gemeinsamen Wohnung auszieht. In dem sogenannten Wohnungszuweisungsverfahren gab es wechselseitige Anträge, dass der andere Ehegatte ihm die Wohnung zur alleinigen Benutzung überlässt. Das Familiengericht traf im Rahmen der mündlichen Verhandlung keine Entscheidung, sondern beraumte einen Termin für die Verkündung an, hieß es am Mittwoch.

Weder aus dem Inhalt der Akten des Verfahrens noch aus der Verhandlung hätten sich Hinweise oder Ankündigungen für einen bevorstehenden Suizid, ein Tötungsdelikt oder eine Gewalttat ergeben, schrieb das Gericht in einer Mitteilung. Die Verhandlung sei ruhig und geordnet verlaufen, ohne Besonderheiten wie aggressives oder bedrohliches Verhalten.

Ein Verwandter hatte das Paar am Vortag leblos in dem Haus aufgefunden. Nach Polizeiangaben deutet die Spurenlage darauf hin, dass der Ehemann (57) erst seine Frau (56) mit einem scharfen Gegenstand tödlich verletzt habe. Anschließend habe er sich selbst das Leben genommen. Hinweise auf die Beteiligung weiterer Personen gebe es nicht. Die Polizei ermittele im Umfeld, sagte Jan Krüger, Polizeisprecher im Landkreis Harburg.

In Drage war im Sommer 2015 eine Familie verschwunden. Der Ehemann wurde tot aus der Elbe geborgen, seine Frau und Tochter fand man nicht. Alle Hinweise deuteten darauf hin, dass es in der Beziehung Spannungen gegeben habe und der Mann zunächst seine Familie und danach sich selbst getötet habe, sagte Krüger. Es gingen immer noch Hinweise ein, die überprüft würden. «Es gibt aber keinen neuen Stand, wir ermitteln auch nicht aktiv», erklärte Krüger.

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