Klimaneutralität

Erste Studie zu Wasserstoffbedarf in maritimer Wirtschaft

Erste Studie zu Wasserstoffbedarf in maritimer Wirtschaft

Erste Studie zu Wasserstoffbedarf in maritimer Wirtschaft

dpa
Hamburg
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Ein Schiff liegt im Hafen von Bremerhaven. Foto: Wolfhard Scheer/Scheer Fotografie/dpa

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Der klimaneutrale Umbau der maritimen Wirtschaft in Deutschland erfordert einer Studie zufolge riesige Mengen an grünem Wasserstoff. Demnach beträgt der Bedarf bis etwa zur Mitte des Jahrhunderts rund 3,5 Millionen Tonnen Wasserstoff oder umgerechnet etwa 120 Terawattstunden (TWh), wie Experten der Ludwig-Bölkow Systemtechnik in der Studie für das Deutsche Maritime Zentrum (DMZ) errechnet haben. Der weitaus größte Teil davon entfällt auf die deutsche Hochseeflotte mit ihren derzeit rund 1700 Schiffen, der vergleichsweise kleine Rest auf See- und Binnenhäfen sowie den Schiffbau und seine Zulieferer.

Zum Vergleich: Die gesamte deutsche Industrie verbraucht derzeit herkömmlichen Wasserstoff im Volumen von etwa 50 bis 60 TWh, der derzeit vor allem aus Erdgas hergestellt wird. Die Bundesregierung rechnet in den kommenden Jahren mit einem stark steigenden Wasserstoffbedarf. Er soll vor allem mit Hilfe von erneuerbarem Strom aus Wasser hergestellt werden, wobei voraussichtlich große Mengen importiert werden müssen.

Schätzungen über den Bedarf an grünen Energien in den maritimen Branchen lagen bislang nicht vor. Der Nationale Wasserstoffrat hatte zwar bereits festgestellt, das für den maritimen Sektor Wasserstoff und auf Wasserstoffbasis produzierte Derivate wie Methanol eine entscheidende Rolle für die Dekarbonisierung spielen, da eine direkte Elektrifizierung hier bestenfalls in Nischen gelingen werde.

Bei der Abschätzung hatte der Wasserstoffrat allerdings nicht den gesamten Energiebedarf der global operierenden Flotten berücksichtigt. «Daher wird in der Studie nicht allein die Wasserstoffnachfrage in Deutschland ermittelt, die auch durch internationale Reeder entsteht, sondern zudem die prognostizierte durch deutsche Reeder entstehende internationale Nachfrage betrachtet», heißt es in der aktuellen Studie.

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