Schleswig-Holstein & Hamburg

Erstmals seit 60 Jahren: SSW startet in Bundestagswahlkampf

Erstmals seit 60 Jahren: SSW startet in Bundestagswahlkampf

Erstmals seit 60 Jahren: SSW startet in Bundestagswahlkampf

dpa
Busdorf (dpa/lno) -
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Stefan Seidler (SSW) spricht bei einer Sitzung. Foto: Christoph Soeder/dpa/Archivbild

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Der SSW ist am Donnerstag in die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes gestartet. Mit einem Wikingerboot legten Spitzenkandidat Stefan Seidler sowie die auf den Listenplätzen zwei und drei gesetzten Maylis Roßberg und Sybilla Nitsch zunächst am Hafen des Wikingermuseumsdorfes Haithabu an. Ein Wikingerschiff hat sich die Partei der dänischen Minderheit und der nationalen Friesen auch als Logo für ihre «Mission Berlin» ausgesucht.

Der SSW nimmt zum ersten Mal seit 60 Jahren an einer Bundestagswahl teil. Ziel ist es, am 26. September mindestens ein Mandat zu holen. Klappen kann dies nur, weil für den SSW die Fünf-Prozent-Hürde nicht gilt. Dazu wurde ihm vom Bundeswahlausschuss im Juli der Rechtsstatus einer Partei einer nationalen Minderheit zugesprochen.

Der SSW müsste jedoch - wie bei Landtagswahlen - so viele Stimmen gewinnen, dass ihm nach dem Berechnungsverfahren ein Sitz zusteht. 45.000 bis 50.000 Zweitstimmen würden dazu reichen. Für den SSW wäre es eine Rückkehr in den Bundestag nach sehr langer Zeit. Im Jahr 1949 schaffte Hermann Clausen als bislang einziger Abgeordnete den Einzug in das Parlament. Über 70 Jahre später soll dies mit Seidler erneut gelingen.

Er erklärte zum Wahlkampfauftakt, der SSW wolle, dass die Interessen Schleswig-Holsteins in Berlin besser wahrgenommen werden. Der Einfluss der bisherigen Bundestagsabgeordneten in ihren Fraktionen sei gering. Deshalb werde eine unabhängige Stimme aus der Region benötigt, die sich ohne Wenn und Aber für schleswig-holsteinische Belange einsetzen kann. Der SSW wolle regionale Antworten geben auf die vielen Herausforderungen, die das Land meistern müsse.

Der SSW wolle in Berlin seine Stimme erheben als humane, soziale, umweltbewusste und regionale Alternative für die Minderheiten und die Bürger Schleswig-Holsteins, erklärte der Parteivorsitzende Flemming Meyer.

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