Schleswig-Holstein

„Es ist definitiv keine Schneekatastrophe in Sicht“

„Es ist definitiv keine Schneekatastrophe in Sicht“

„Es ist definitiv keine Schneekatastrophe in Sicht“

Rolf Ziehm/shz.de
Neumünster
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Schnee und Verwehungen, dazu tiefe Temperaturen – vor 40 Jahren erlebten die Menschen eine Schneekatastrophe. Foto: dpa

Der in Neumünster geborene Meteorologe Niko Renkosik vom Hessischen Rundfunk wundert sich über Prognosen von Kollegen.

Der aus Neumünster stammende Diplom-Meteorologe Niko Renkosik (36) wundert sich. „Ich bin schon am Dienstag und Mittwoch von vielen besorgten Anrufern angesprochen worden auf die vermeintlich drohende Schneekatastrophe“, sagt Renkosik, der beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt/Main arbeitet und noch heute eine vollautomatische Wetterstation im elterlichen Garten in Gadeland in Schleswig-Holstein betreibt.

Renkosik hatte am Dienstag Dienst und schaute sich die Wetterkarten an. „Da sah es so aus, dass sich eine Grenzwetterlage einstellt“, so der Wetterexperte. Kalte Luftmassen im Norden treffen auf warme und feuchte Luft aus Süden. „Da gibt es dann auf kleinem Raum große Temperaturunterschiede. Das sind durchaus gut 15 Grad Celsius“, so Renkosik.

Doch das sei nur ein Wettermodell von mehreren. Und den unwahrscheinlichsten Fall fünf Tage später anzunehmen, sei gewagt. Renkosiks Prognose: „Es wird auch Freitag noch etwas schneien, aber wenig. Am Samstag wird es eher trocken.“

Was ist sicher?

Renkosik: „Es wird kälter. Am Freitag um den Gefrierpunkt, am Sonnabend kann es in den Dauerfrostbereich kippen und mehrere Tage Dauerfrost geben.“ Außerdem frische der Ostwind weiter auf. „Am Sonntag wird der Wind zunehmen mit Böen bis 70 km/h. In Verbindung mit Frost ist das ungemütlich“, sagt Renkosik.  

Was ist nicht sicher?

„Sicher ist nichts in Sachen Schneefall. Der Freitag und Sonnabend bleiben wohl meist trocken. Am Sonntag könnte von Süden her Schneefall aufkommen. Mehr als 5 bis 10 cm Pulverschnee werden das nicht“, sagt er: „Das ist keine Schneekatastrophe wie 1978/79.“

Auch das ist für Schleswig-Holstein entscheidend: „Die Luftmassengrenze ist inzwischen weiter nach Süden berechnet – und damit wird sich die stärkste Schneefallzone eher von Niedersachsen nach Berlin hinziehen“, so Renkosik.

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