Schleswig-Holstein & Hamburg

Eskalationen in Parks: Neue Regeln sollen Lage entspannen

Eskalationen in Parks: Neue Regeln sollen Lage entspannen

Eskalationen in Parks: Neue Regeln sollen Lage entspannen

dpa
Hamburg/Kiel/Lübeck (dpa/lno) -
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Polizisten laufen begleitet von einem Mannschaftswagen auf Menschen auf der Stadtpark-Wiese zu. Foto: Jonas Walzberg/dpa/Archivbild

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Die Polizei räumte erneut Parks und Plätze, weil sich dort teilweise mehrere Tausend Feiernde versammelt hatten. In Kiel gelten deshalb nun neue Regeln für das Abspielen von Musik. Eine Öffnung der Diskotheken könnte die Situation bald verbessern.

Das sommerliche Wetter hat auch am Freitag wieder zahlreiche Menschen zu den Parks und Plätzen in Hamburg und Schleswig-Holstein gelockt. Weil es dabei immer wieder zu Verstößen gegen die Corona-Verordnungen, Lärmbelästigung oder Ausschreitungen kommt, mussten in den vergangenen Wochen bereits mehrfach Bereiche geräumt werden, etwa der Stadtpark in Hamburg. Dort gab es auch in der Nacht zum Samstag wieder einen Polizeieinsatz, weil bis zu 4000 Menschen zusammengekommen waren. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Feiernden und Polizei. Die Beamten seien mit Flaschen, Pyrotechnik und Steinen beworfen worden, teilte die Polizei mit. Drei von ihnen seien leicht verletzt worden. Es gab mehrere Festnahmen. Erst nach Stunden beruhigte sich die Lage.

In Lübeck wurde gegen Mitternacht der Drehbrückenplatz geräumt, auf dem rund 300 Menschen waren. Der Einsatz sei jedoch ohne größere Schwierigkeiten verlaufen, teilte die Polizei am Samstag mit.

In Kiel hat die Stadt am Donnerstag neue Regeln beschlossen, nachdem auch dort bereits mehrfach der Schrevenpark geräumt werden musste und sich Anwohner über den Lärm beschwert hatten. Zwischen 22 und 6 Uhr darf nun im Park sowie in den angrenzenden Grünanlagen am Arndt- und Lessingplatz keine laute Musik mehr abgespielt werden.

Doch nicht nur die Lautstärke der Feiernden ist ein Problem. Nach den Partynächten sind die Wiesen häufig voll von Glasflaschen, Pizzakartons, Chipstüten, Einmalgrills und anderem Müll. Allein im Stadtpark im Bezirk Hamburg-Nord rückte die Stadtreinigung am Samstagmorgen mit 16 Mitarbeitern zu einem mehrstündigen Einsatz an, wie ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Die Stadtreinigung gönne allen das Feiern, appellierte aber an alle, die Stadt gemeinsam sauber zu halten, sagte ein Sprecher.

Den Grund dafür, dass die Lage in den Parks so häufig eskaliert, sehen viele - auch die Deutsche Polizeigewerkschaft - darin, dass Diskotheken noch weitestgehend geschlossen sind. Das ändert sich in Schleswig-Holstein ab Montag. Dann kann unter Auflagen auch wieder in Clubs gefeiert und getanzt werden. In Hamburg kündigte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ebenfalls mögliche Lockerungen an.

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