Schleswig-Holstein & Hamburg

Fischer: Wissenschaftliche Empfehlungen an Realität anpassen

Fischer: Wissenschaftliche Empfehlungen an Realität anpassen

Fischer: Wissenschaftliche Empfehlungen an Realität anpassen

dpa
Hamburg
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Ein Fischer leert auf der Ostsee in einem kleinen Holzboot seine Fangreusen. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Die Empfehlungen des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES) zum nachhaltigen Fischfang in der Nordsee sind aus Sicht deutscher Fischer zum Teil zu streng. Für einige Bestände zeigten die wissenschaftlichen Daten deutliche Anstiege, für andere Bestände gebe es Empfehlungen für Quotenkürzungen, berichtete der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer am Donnerstag in Hamburg. «Nicht in jedem Fall stimmen die wissenschaftlichen Darstellungen auf der Basis von Modellrechnungen mit den Wahrnehmungen der Fischerei überein.»

Der Vorsitzende Dirk Sander verlangte «eine Wissenschaft, die möglichst gut mit der Realität übereinstimmt». Im Interesse einer klimagerechten Ernährung müsse wissenschaftlichen Empfehlungen zufolge 50 Prozent mehr Fisch erzeugt und gegessen werden. «Dann müssen wir die nachhaltigen Fangmöglichkeiten auch tatsächlich ausnutzen können und nicht unsere Versorgung nur auf Importe stützen.»

Als Beispiel für abweichende Einschätzungen von ICES und Fischerei nennt der Verband den Nordseekabeljau. «Insbesondere im nördlichen Teil sind vielfach gute, zunehmende Vorkommen festzustellen», heißt es in der Mitteilung. «Trotzdem empfiehlt die Wissenschaft eine Absenkung um 10 Prozent.» Auch beim Seelachs gebe es eine stabile Fangsituation. «Es ist für die Fischerei nicht erkennbar, dass eine erneute Quotensenkung von 24 Prozent wie im Vorjahr erforderlich wäre, um eine nachhaltige Bewirtschaftung zu sichern.»

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