Luftverkehr

Am Flughafen soll Technik lange Warteschlangen verhindern

Am Flughafen soll Technik lange Warteschlangen verhindern

Am Flughafen soll Technik lange Warteschlangen verhindern

dpa
Hamburg
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Reisende warten in langen Schlangen vor der Sicherheitskontrolle am Flughafen Hamburg. Foto: Bodo Marks/dpa/Archivbild

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Lange Warteschlangen in den Terminals hatten im vorigen Sommer bei tausenden Reisenden zum Urlaubsbeginn für Stress gesorgt. In diesem Jahr soll sich das so nicht wiederholen. Die oppositionelle CDU in Hamburg hat da allerdings große Zweifel.

Am Hamburger Flughafen sollen technische Lösungen das Warteschlangenchaos des vergangenen Sommers in diesem Jahr verhindern. «In der vergangenen Saison - der ersten Reisewelle nach der Corona-Zeit - haben alle Unternehmen am Flughafen wichtige Erfahrungen gesammelt, die uns jetzt helfen. Wir als Flughafen setzen auf technische Lösungen sowie die personelle Unterstützung der Partner - damit konnten wir bereits im Herbst 2022 positive Ergebnisse erzielen», sagte Airport-Sprecherin Katja Bromm am Dienstag. «Als Flughafen haben wir zusätzliche Maßnahmen ergriffen, damit die Fluggäste ihren Abflugtag zuverlässiger planen können.»

Beispielsweise können Reisende feste Zeiten für die Sicherheitskontrolle buchen. Mit dem Service «Slot and Fly» haben sie die Möglichkeit, bereits 72 Stunden vor Abflug ein Zeitfenster zu reservieren. Die 15-Minuten-Slots können demnach über das Online-Portal des Flughafens gebucht und unabhängig von der Fluggesellschaft genutzt werden. Zudem empfiehlt der Flughafen, die mehr als 30 Selbstbedienungsautomaten für die Gepäckaufgabe und den Ausdruck von Bordkarten zu nutzen. Bessere Orientierung bei der Anreiseplanung sollen Onlineanzeigen für besondere Stoßzeiten sowie Wartezeiten vor der Sicherheitskontrolle schaffen.

Deutschlands fünftgrößter Flughafen erwartet zum Ferienstart in der kommenden Woche bis zu 350.000 an- und abreisende Passagiere wöchentlich. «Das entspricht rund 80 Prozent von 2019 und bis zu 10 Prozent mehr als im Sommer 2022.» An den stärksten Tagen wie zum Beispiel am Freitag kommender Woche (14. Juli) sind es den Angaben zufolge voraussichtlich über 50.000 Fluggäste und bis zu 175 Abflüge und 175 Ankünfte. Die Sommerferien beginnen in Hamburg am 13. Juli, in Schleswig-Holstein am 17. Juli.

Damit die Abfertigung trotz des höheren Passagieraufkommens reibungslos läuft, öffnet der Flughafen seine Terminals in den Sommerferien bereits um 3.15 Uhr. Die Bundespolizei besetzt die Sicherheitskontrolle schon ab 3.30 Uhr, auch viele Fluggesellschaften öffnen die Check-in-Schalter früher als üblich, hieß es. Dennoch rät die Flughafengesellschaft Urlaubern, möglichst früh anzureisen. «Schon in den Jahren vor Corona lautete in der Feriensaison die Empfehlung, mindestens zwei Stunden vor dem Abflug am Flughafen zu sein.» Bereits jetzt weist der Airport auf seiner Homepage darauf hin, dass es aktuell zu längeren Wartezeiten am Check-in und an der Sicherheitskontrolle kommen könne.

Der Hamburger CDU-Vorsitzende Dennis Thering nannte die angekündigten frühen Öffnungszeiten eine Bankrotterklärung. «Bereits jetzt steht fest, dass die Fluggäste enorme Wartezeiten an den Check-in-Schaltern und vor allem an den Sicherheitskontrollen in Kauf nehmen müssen. So fängt der Urlaub mit Ansage in Hamburg äußerst schlecht an», sagte Thering, der auch Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft ist. «Dieses Wartechaos am Hamburger Flughafen existiert bereits seit rund einem Jahr, und eine Besserung ist nicht in Sicht. Jetzt rächt sich, dass Bürgermeister Tschentscher den von uns vorgeschlagenen Krisengipfel nicht aufgegriffen hat, um die Probleme rechtzeitig in den Griff zu bekommen.»

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