Umweltbehörde

Fluglärmbilanz: Mehr Nachtflüge und Beschwerden

Fluglärmbilanz: Mehr Nachtflüge und Beschwerden

Fluglärmbilanz: Mehr Nachtflüge und Beschwerden

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein Flugzeug setzt zum Landeanflug an. Foto: Boris Roessler/dpa/Symbolbild

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Mit der steigenden Zahl von Starts und Landungen am Hamburger Flughafen nimmt auch die Belastung durch Fluglärm deutlich zu. So stieg die Zahl der Flugbewegungen im vergangenen Jahr um knapp 40.000 zum Vorjahr auf 109.589, wie die Umweltbehörde am Freitag mitteilte. Einen überproportionalen Anstieg gab es demnach bei den für Anwohner besonders belastenden verspäteten Nachtflügen zwischen 23.00 und 24.00 Uhr. Hier sei mit 873 Verspätungen sogar das letzte Vor-Corona-Jahr 2019 übertroffen worden, in dem 678 verspätete Nachtflüge gezählt worden waren.

Die Zahl der Bürger, die sich bei der Behörde über Fluglärm beschwerten, stieg von 681 in 2021 auf 1541 im vergangenen Jahr. Sie gaben insgesamt 32.176 Beschwerden ab - ein Plus von knapp 10.000 zum Vorjahr. Knapp 22.000 Beschwerden wurden namentlich abgegeben.

Die Zahl der verspäteten Nachtflüge sei ab Mai auf ein ähnliches Niveau geklettert wie im Rekordjahr 2018, so die Behörde. Im Juni, September und Dezember seien die Werte sogar noch übertroffen worden.

Diese Entwicklung sei nur zum Teil in den durch den Ukrainekrieg bedingten Engpässen im Luftraum begründet, hieß es. «Neben den sogenannten Flugsicherungsproblemen waren vor allem die Personalengpässe beim Bodenpersonal an den Flughäfen, den Sicherheitskontrollen, den Crews der Fluggesellschaften sowie wetterbedingte Einschränkungen des Flugverkehrs maßgeblich.» Airlines, Flughäfen und Flugsicherung seien nach zwei Jahren Pandemie nicht ausreichend auf die starke Nachfrage vorbereitet gewesen.

14.309 der rund 22.000 namentlichen Beschwerden kamen den Angaben zufolge aus Hamburg, der Rest aus dem Umland. Mit allein 6700 Beschwerden kamen den meisten aus dem Hamburger Stadtteil Poppenbüttel. Aus Norderstedt in Schleswig-Holstein hätten 76 Personen insgesamt 409 Beschwerden abgegeben. In jeder dritten Beschwerde sei die Störung der Nachtruhe beklagt worden.

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Kommentar

Gerrit Hencke
Gerrit Hencke Journalist
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