Schleswig-Holstein & Hamburg
Frauenmord-Prozess: Angeklagter wollte brutale Sex-Praktiken
Frauenmord-Prozess: Angeklagter wollte brutale Sex-Praktiken
Frauenmord-Prozess: Angeklagter wollte brutale Sex-Praktiken
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Im Prozess um zwei Frauenmorde in Rendsburg haben am zweiten Prozesstag Zeuginnen über die teils lebensgefährlichen Sexpraktiken gesprochen, die der angeklagte 41-Jährige sich wünschte. Sie schilderten den mutmaßlichen Doppelmörder am Donnerstag als Fußfetischisten und jemanden, der auf brutale Fesselungs- und Strangulierungspraktiken stehe. «Er fragte mich, ob mir klar sei, dass das schon an Mord grenze, was er mit mir machen wolle», sagte eine 38-jährige Kosmetikerin aus Brandenburg vor dem Kieler Landgericht.
Sie schilderte, dass ihr der Angeklagte in Chats lebensbedrohliche Praktiken vorschlug, etwa «Auspeitschen, bis das Blut kommt, auch im Genitalbereich»; sie zu «strangulieren, bis sie keine Luft mehr bekomme»; ihren «Körper in Frischhaltefolie einwickeln», so dass sie sich nicht mehr wehren könne - oder sie ohne Essen und Trinken im Keller einzusperren. Sie solle dabei die Sklavin sein, die auch vor ihm auf dem Boden kniee, er der Herr.
Tatort und Treffpunkt sollte nach Aussage der Zeugin die Wohnung des mutmaßlichen Frauenmörders in Rendsburg sein. Dort soll der Angeklagte «zur Befriedigung des Geschlechtstriebes, aus Habgier und heimtückisch» zunächst im August 2018 sein erstes Opfer, eine 26-Jährige aus Geesthacht, getötet haben. Ihre Leiche wurde erst zwei Jahre später gefunden - nach dem Mord an einer 40-Jährigen in deren Rendsburger Wohnung. Laut Anklage wurden beide Opfer geschlagen, gefesselt und mit über den Kopf gezogenen Plastiktüten erstickt.
Der 41-Jährige schweigt vor Gericht. Das Schuwurgericht hat zwölf Verhandlungstage festgesetzt. Das Urteil soll am 10. September verkündet werden.