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GEW fordert Konsequenzen aus Studie zu Grundschülern

GEW fordert Konsequenzen aus Studie zu Grundschülern

GEW fordert Konsequenzen aus Studie zu Grundschülern

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Astrid Henke, GEW-Landesvorsitzende. Foto: Frank Molter/dpa/Archivbild

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Die Leistungen von Grundschülern haben sich im Norden laut einer Studie verschlechtert. Die Gewerkschaft GEW fordert deshalb Korrekturen in der Bildungspolitik. Die Landesvorsitzende Henke wirft der Bildungsministerin vor allem eines vor.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat eine Korrektur der Grundschulpolitik im Norden gefordert. Maßnahmen müssten sich auf diejenigen konzentrieren, die es am nötigsten brauchten, sagte Schleswig-Holsteins GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke der Deutschen Presse-Agentur. «Also: Nicht je eine Mathe- und eine Deutschstunde für alle Grundschulkinder, sondern mehr Zeit der Lehrkräfte für die Kinder, die im Unterricht die größten Schwierigkeiten haben.»

In der kommenden Woche berät der Landtag über die Ergebnisse des jüngsten Bildungstrends des Instituts für Qualität im Bildungswesen, bei dem Grundschüler aus dem Norden im Mittelfeld lagen. In Mathe erreichten seit 2016 weniger Schülerinnen und Schüler den Regelstandard. Dies gelte auch für Lesen und Rechtschreibung.

«Lesen schlechter. Rechnen schlechter. Schreiben schlechter. Weniger leistungsstarke Schülerinnen und Schüler, die den Regelstandard in Mathematik und Deutsch erreichen oder übertreffen», sagte Henke. Auch die Abhängigkeit der Ergebnisse von der Herkunft der Kinder habe sich verschärft. «Kurzum: Die Ergebnisse des jüngsten IQB-Bildungstrends für Grundschulen werfen ein ziemlich düsteres Licht auf die Schulpolitik in Schleswig-Holstein.»

Henke unterstellte Bildungsministerin Karin Prien (CDU), von deren eigener Verantwortung ablenken zu wollen. «Kitas wirft sie mangelnde Sprachförderung vor, Lehrkräften ihre fehlende «Ertüchtigung» für die Inklusion. Statt Schule und Lehrkräfte konkret zu unterstützen, will sie ihnen die Schulaufsicht auf den Hals hetzen.»

Zudem räche sich, dass die Ministerin das Thema Lehrkräftemangel viele Jahre nicht ernst genommen habe, sagte Henke. Dieser habe die Grundschulen fest im Griff. Nicht nur verfügten laut dem Bericht fast 15 Prozent der Lehrkräfte in den Grundschulen über keine Lehramtsausbildung. Wegen fehlender Sonderschullehrkräfte finde dort immer weniger Differenzierung statt.

«Um kurzfristig die Not zu lindern, brauchen wir deshalb Unterstützungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für nicht-ausgebildete Lehrkräfte sowie eine Weiterbildungskampagne für fachfremd unterrichtenden Lehrkräfte», sagte Henke. Klassenleitungen müssten mehr Zeit für Elterngespräche haben.

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