Gesundheit

Gewerkschaft der Polizei besorgt über hohen Krankenstand

Gewerkschaft der Polizei besorgt über hohen Krankenstand

Gewerkschaft der Polizei besorgt über hohen Krankenstand

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Behelmte Polizisten verfolgen im September 2022 die Räumung eines Punk-Protestcamps in Westerland auf Sylt. Foto: Bodo Marks/dpa

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Krank statt im Einsatz - aus gesundheitlichen Gründen fehlen Polizisten oft im Dienst. Rund 200.000 Fehltage kommen im Norden jährlich zusammen. Die Gewerkschaft der Polizei ist besorgt und fordert zunächst einmal eine bessere Datenlage.

Die Landespolizei in Schleswig-Holstein verbucht Jahr für Jahr rund 200.000 krankheitsbedingte Fehltage von Beamten. Im vergangenen Jahr waren es 219.589 und im Jahr zuvor 199.298, wie aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Niclas Dürbrook hervorgeht. Demnach kamen in der ersten Hälfte des laufenden Jahres 101.174 Fehltage zusammen - bei etwa 7500 Polizeivollzugsbeamten im Land.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) zeigte sich angesichts der Zahlen besorgt. «Das sind Zahlen, die ein Stück weit erschrecken», sagte der Landesvorsitzende Torsten Jäger der Deutschen Presse-Agentur. Der Polizei fehle auch wegen Krankheit überall Personal, um ihre Arbeit gut zu machen. «Wir erwarten als GdP, dass es eine Ursachenforschung gibt», sagte Jäger. Bisher sei unbekannt, wie viele Rückenleiden oder psychische Erkrankungen es bei Polizeibeamten gibt. «Wir brauchen ein vernünftiges Lagebild, um die gesundheitliche Situation bewerten zu können.» Gesundheit werde bei der Polizei auf absehbare Zeit ein wesentliches Thema bleiben.

Den Regierungsangaben zufolge entfielen im vorigen Jahr 64.026 Fehltage allein auf Polizeibeamte, die am Stück mehr als 42 Fehltage hatten. Im laufenden Jahr waren es in den ersten sechs Monaten 32.019 Fehltage. Zwischen 15 und 21 Beamte wurden in den vergangenen drei Jahren aus gesundheitlichen Gründen in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, im laufenden Jahr waren es bis Ende Juni 7.

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