Schleswig-Holstein & Hamburg

Gewerkschaft ruft Metaller zu weiteren Warnstreiks auf

Gewerkschaft ruft Metaller zu weiteren Warnstreiks auf

Gewerkschaft ruft Metaller zu weiteren Warnstreiks auf

dpa
Hamburg
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Ein Streikender hält während eines Warnstreiks eine Fahne der IG-Metall. Foto: Nicolas Armer/dpa

Die Warnstreiks in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie gehen in die zweite Woche. Schwerpunkt ist diesmal Rostock. Die IG Metall will so den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, die bislang Lohnsteigerungen wegen der Corona-Krise ablehnen.

Die IG Metall Küste setzt die Warnstreiks in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie fort. Insgesamt seien am Dienstag mehrere tausend Beschäftigte aus 13 Betrieben zu kurzzeitigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen, teilte die IG Metall Küste am Montag mit. «Wir werden in dieser Woche den Druck erhöhen», sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich. «Die Arbeitgeber müssen sich bewegen, damit wir möglichst bald zu Lösungen kommen, um Beschäftigung und Einkommen zu sichern und die Betriebe unter Beteiligung der Belegschaften für die Zukunft aufzustellen.»

Schwerpunkt der Warnstreiks am Dienstag sei Rostock, wo sich Beschäftigte des Kranherstellers Liebherr, des Metallbauunternehmens EEW, der Neptun Werft, von Caterpillar Motoren, des Maschinenteileproduzenten ZF Group und der Ingenieurtechnik Maschinenbau an einem Autokorso (12.30 Uhr) und einer zentralen Kundgebung (13.00 Uhr) am Stadthafen beteiligen sollen. Als Redner werden Friedrich und das geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG Metall, Irene Schulz, erwartet.

Daneben seien Warnstreiks bei Hauni Maschinenbau in Hamburg, Hauni Primary und Universelle in Schwarzenbek, Herose in Bad Oldesloe, August Brötje Raumheizungssysteme in Ape und Leoni Special Cables in Friesoythe sowie Hebold System in Cuxhaven geplant.

Die Gewerkschaft verlangt für die rund 140 000 Metaller in Nordwest-Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein Paket, das für zwölf Monate ein Plus von vier Prozent vorsieht für Lohnsteigerungen sowie Maßnahmen zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Standorten. Zudem will die IG Metall über eine Arbeitszeitangleichung in Ostdeutschland und die Einbeziehung von Dual Studierenden in die Tarifverträge sprechen.

Die Arbeitgeberseite lehnt höhere Löhne angesichts der Corona-Krise in diesem Jahr bislang ab, hatte in vier Verhandlungsrunden stattdessen wie in Nordrhein-Westfalen einen «Mix aus Einmalzahlung und Tabellenerhöhung ab 2022» vorgeschlagen. Zudem soll der neue Tarifvertrag den Betrieben aus Sicht des Arbeitgeberverbands Nordmetall «passgenaue Gestaltungsmöglichkeiten» zur Sicherung von Beschäftigung und zum Strukturwandel geben.

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