«Glücksatlas»

Glück und Unglück liegen im Norden nah beieinander

Glück und Unglück liegen im Norden nah beieinander

Glück und Unglück liegen im Norden nah beieinander

dpa
Kiel/Hamburg/Schwerin
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Ein doppelter Regenbogen spannt sich vor dunklen Gewitterwolken über die Landschaft. Foto: Patrick Pleul/dpa/Symbolbild

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Im Norden wohnen erneut die glücklichsten Menschen - aber auch die unglücklichsten. Das geht aus der neuesten Ausgabe des regelmäßig erscheinenden «Glücksatlas» hervor.

Was hat der nördlichste Norden Deutschlands bloß an sich, dass die Menschen dort besonders glücklich sind? In Schleswig-Holstein ist die Bevölkerung verglichen mit anderen Bundesländern erneut am zufriedensten, dicht gefolgt von den Hamburgerinnen und Hamburgern. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten neuen «Glücksatlas» hervor, den die Universität Freiburg mit Unterstützung der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) erstellt hat. An der frischen Nordluft an sich dürfte es nicht liegen, denn in unmittelbarer Nachbarschaft - in Mecklenburg-Vorpommern - wohnen der Studie zufolge gleichzeitig die unzufriedensten Menschen der Republik. Auch das war schon das Ergebnis der vorherigen Erhebung.

Ihre Zufriedenheit konnten die Befragten mit 0 bis 10 bewerteten. Die Schleswig-Holsteiner kamen auf 7,21 Punkte, die Hamburger auf 7,11 und die Interviewten aus Mecklenburg-Vorpommern auf 6,19. Sie alle wurden zwischen August 2022 und Juni 2023 befragt, deutschlandweit rund 11.400 Menschen.

Die Menschen im Land zwischen den Meeren haben es damit bereits zum elften Mal an die Spitze des «Glücksatlas» geschafft. «Sei es im Hinblick auf ihr Einkommen, ihren Beruf, ihr Familienleben oder ihre Gesundheit - sie bewerten diese Lebensbereiche durchweg positiv», heißt es in der Erhebung zu Schleswig-Holstein.

Auch die Menschen in Hamburg sind der Studie zufolge glücklich. «Insbesondere die Zufriedenheit in den Bereichen Familie und Wohnsituation sticht hervor», schreiben die Autoren. Jedoch seien in Bezug auf Einkommens- und Arbeitszufriedenheit deutliche Herausforderungen zu erkennen. Die anhaltende Ungleichheit und steigende Arbeitslosenzahlen trüben das Lebensglück in der Hansestadt. Und doch sind viele zuversichtlich: «Beinahe die Hälfte der Hamburger ist zudem optimistisch, dass es ihnen in fünf Jahren besser oder viel besser gehen wird.»

Dass dagegen in Mecklenburg-Vorpommern deutlich weniger glückliche Menschen zu finden sind, liegt den Angaben zufolge vor allem an den schlechteren Wirtschaftszahlen und der weit älteren Bevölkerung. Die Studienautoren bezeichneten es als besorgniserregend, dass auch nach dem Ende der Corona-Pandemie keine Zuversicht bei den Menschen aufgekommen ist. Stattdessen sei der Lebenszufriedenheits-Wert sogar noch weiter in den Keller gerutscht. Am unzufriedensten seien die Menschen mit ihrem Einkommen und ihrer Gesundheit. «Besonders schwach liegt das Lebensglück in der ländlichen Peripherie», hieß es dazu. Und doch gibt es auch einen kleinen Lichtblick: «Glücklich sind sie aber mit den wunderschönen Naturlandschaften.»

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