Pogromnacht

«Grindel leuchtet»: Anwohner erinnern an Opfer des Holocaust

«Grindel leuchtet»: Anwohner erinnern an Opfer des Holocaust

«Grindel leuchtet»: Anwohner erinnern an Opfer des Holocaust

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Kerzen stehen an Stolpersteinen vor der Talmud-Thora-Schule im Grindel-Viertel. Foto: Marcus Brandt/dpa/Archivbild

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Vor 84 Jahren zündeten Nationalsozialisten in ganz Deutschland Synagogen an - auch in Hamburg. Am 9. November erinnern die Menschen wieder an die ermordeten Juden in ihrer Stadt.

Zum 84. Jahrestag der Pogromnacht erinnern die Menschen in Hamburg am 9. November wieder an die ermordeten Juden in ihrer Stadt. Besonders im Grindelviertel, wo früher sehr viele Juden gelebt haben, wollen die Menschen wieder Kerzen an die Stolpersteine stellen, die vor den Häusern auf die ehemaligen jüdischen Bewohner hinweisen. Seit 1995 erinnert der Kölner Künstler Gunter Demnig mit seinem Stolperstein-Projekt europaweit an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft - seit 2002 auch in Hamburg. Mittlerweile gibt es 6386 Stolpersteine im gesamten Stadtgebiet.

Die zentrale Veranstaltung der Jüdischen Gemeinde findet in diesem Jahr in der Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg statt. Bei einer Lesung stellt der Autor Achim Doerfer dort sein Buch «Irgendjemand musste die Täter ja bestrafen» vor. Moderiert wird der Abend von Christoph Giesa, außerdem nehmen an dem Gespräch Eli Fel, 2. Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Hamburg, und der Antisemitismus-Beauftragte der Stadt Hamburg, Stefan Hensel, teil.

Am 9. November 1938 hatten die Nationalsozialisten Synagogen in ganz Deutschland angezündet. Auch in Hamburg wurden etliche jüdische Einrichtungen zerstört, darunter die Bornplatz-Synagoge am Joseph-Carlebach-Platz in der Nähe der Universität. Das Bethaus war bis 1938 das Wahrzeichen jüdischen Lebens in der Hansestadt und soll nun wieder aufgebaut werden.

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