Nationalsozialismus

«Grindel leuchtet»: Anwohner erinnern an Opfer des Holocaust

«Grindel leuchtet»: Anwohner erinnern an Opfer des Holocaust

«Grindel leuchtet»: Anwohner erinnern an Opfer des Holocaust

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Kerzen stehen an Stolpersteinen vor der Talmud-Thora-Schule im Grindel-Viertel. Foto: Marcus Brandt/dpa/Archivbild

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Zum 84. Jahrestag der Pogromnacht haben die Menschen in Hamburg am Mittwochabend an die ermordeten Juden in ihrer Stadt erinnert. Besonders im Grindelviertel, wo früher sehr viele Juden lebten, stellten die Menschen wieder Kerzen an die Stolpersteine, die vor den Häusern auf die ehemaligen jüdischen Bewohner hinweisen.

Seit 1995 erinnert der Kölner Künstler Gunter Demnig mit seinem Stolperstein-Projekt europaweit an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft – seit 2002 auch in Hamburg. Mittlerweile gibt es 6386 Stolpersteine im gesamten Stadtgebiet.

Am 9. November 1938 hatten die Nationalsozialisten Synagogen in ganz Deutschland angezündet. Auch in Hamburg wurden etliche jüdische Einrichtungen zerstört, darunter die Bornplatz-Synagoge am Joseph-Carlebach-Platz in der Nähe der Universität. Die einst prächtige Synagoge im Eimsbütteler Grindelviertel war bei ihrer Einweihung 1906 das größte jüdische Gotteshaus in Norddeutschland, rund 20 000 Jüdinnen und Juden prägten damals das gesellschaftliche Leben der Hansestadt mit.

Heute gibt es am Standort der Synagoge ein 1988 verlegtes Bodenmosaik, das den Grundriss des Gotteshauses nachzeichnet. Nach einer im September vorgestellten Machbarkeitsstudie soll die Synagoge nun wieder aufgebaut werden.

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