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Hamburg lockert Corona-Regeln

Hamburg lockert Corona-Regeln

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dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ein Schild mit der Aufschrift «Mundschutzpflicht». Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

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Die Corona-Zahlen sinken und auch in den Krankenhäusern entspannt sich die Lage zusehends. Entsprechend hat sich der Hamburger Senat nun auf Lockerungen bei den Corona-Regeln verständigt.

Angesichts sinkender Inzidenzen lockert Hamburg die Corona-Auflagen. So werde am Freitag das 2G-plus-Zugangsmodell in geschlossenen Räumen von Publikumseinrichtungen durch eine FFP2-Maskenpflicht ersetzt, sagte Vize-Senatssprecherin Julia Offen am Dienstag nach einer Sitzung des rot-grünen Senats. In Gaststätten und Beherbergungsbetrieben, bei körpernahen Dienstleistungen und beim Sport in geschlossenen Räumen gilt dann das 3G-Zugangsmodell. Damit haben dann auch wieder Ungeimpfte mit einem negativen Corona-Test Zutritt. Sie sind seit dem 20. November 2021 weitgehend vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.

«Wir befinden uns ja auf einem straffen Lockerungspfad», sagte Offen. Entsprechend den jüngsten Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz kann ebenfalls von Freitag an unter anderem in Musikclubs und Diskotheken wieder ohne Maske getanzt werden. Bis zum geplanten Auslaufen aller Corona-Maßnahmen am 20. März gelte dort aber weiter das 2G-plus-Modell. Außerdem werde es ab dem 4. März kein Verkaufs-, Abgabe- und Mitführverbot von Alkohol in sogenannten Hotspots wie auf St. Pauli oder auf der Schanze mehr geben. Zudem sei dann auch das Alkoholkonsumverbot an öffentlichen Orten aufgehoben.

Die Gesundheitsbehörde meldete am Dienstag weiter sinkende Corona-Zahlen. So gab sie die Zahl der gemeldeten Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche mit 643,9 an - nach 669,6 am Montag und 962,9 vor einer Woche. Sie weist jedoch weiter darauf hin, dass sich Meldungen aufgrund der hohen Fallzahlen verzögern könnten. Deshalb liege die tatsächliche Sieben-Tage-Inzidenz wohl höher.

Innerhalb eines Tages wurden in Hamburg 1612 neue Fälle gemeldet. Am Montag waren es 947, vor einer Woche 2102. Damit haben sich in der Hansestadt seit Februar 2020 mindestens 350 953 Menschen infiziert. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) gelten davon etwa 270.600 als genesen. Die Zahl der an oder im Zusammenhang mit Corona gestorbenen Menschen stieg um einen auf 2294.

Die Gesundheitsbehörde gab die Gesamtzahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern mit Stand Montag mit 317 an, darunter 39 auf Intensivstationen. 82,6 Prozent der Hamburger sind dem RKI zufolge mindestens einmal geimpft. Den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Spritze haben 82,1 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung erhielten bisher 57,7 Prozent.

Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) zogen derweil eine positive Zwischenbilanz zum inzwischen zwei Jahre existierenden Corona-Schutzschirm für die Wirtschaft, die Kultur und den Sport. Seit März 2020 seien von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) mehr als 20 Programme aufgelegt und bei etwa 133.000 Anträgen rund 3,2 Milliarden Euro ausbezahlt worden, sagte Westhagemann. Inklusive der Steuerentlastungen - also Stundungen, Vorauszahlungsanpassungen und Vollstreckungsaufschübe - betrage das Gesamthilfsvolumen mehr als zehn Milliarden Euro, sagte Dressel.

Der Finanzsenator betonte, dass die Hilfen auf jeden Fall im zweiten Quartal weiter gingen, mahnte Betroffene jedoch, etwaige Fristen im Auge zu behalten. «Solange Corona dauert und Auswirkungen hat, steht der Corona-Schutzschirm», sagte Dressel. Er räumte ein, dass eine Überprüfung bei etlichen Fällen aus dem Jahr 2020 wegen hoher Zinsen zu Verdruss geführt habe. «Wir wollen nicht Unternehmen, die wir in 2020 gerettet haben, unverschuldet jetzt wieder in eine neue Notlage bringen.» Deshalb sei nun entschieden worden, dass keine Zinsen mehr erhoben werden, außer es bestehe ein Betrugsverdacht oder jemand missachte die Mitwirkungspflicht.

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