Schleswig-Holstein & Hamburg

Hamburg nimmt Hürde auf dem Weg zur Wasserstoffhochburg

Hamburg nimmt Hürde auf dem Weg zur Wasserstoffhochburg

Hamburg nimmt Hürde auf dem Weg zur Wasserstoffhochburg

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:
Ein Auto wird mit Wasserstoff betankt. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Hamburg hat bei seinem Plan, Hochburg der Wasserstoffwirtschaft zu werden, eine wichtige Hürde genommen. Die Bundesregierung habe die Hansestadt in einem nationalen Vorentscheid beim Förderprogramm «Important Projects of Common European Interest (IPCEI)» für den Notifizierungsprozess bei der Europäischen Kommission ausgewählt, teilte der Senat am Freitag mit. Betroffen seien Projekte mit einer Investitionslücke in Höhe von rund 520 Millionen Euro. Die Stadt werde über eine auf 30 Prozent festgelegte Kofinanzierung ebenfalls eingebunden.

Die Europäische Union plant eine große Wasserstoff-Allianz und will bei der Wasserstofftechnologie weltweit die Nummer 1 werden. Die Bundesregierung hat bereits angekündigt, die Wasserstofftechnologie mit Milliardensummen zu fördern. Vor allem «grüner» Wasserstoff soll beim klimafreundlichen Umbau von Produktionsprozessen in der Wirtschaft eine große Rolle spielen.

«Wasserstoff ist der zentrale Energieträger der Energiewende», sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). Hergestellt aus erneuerbaren Energien könne er Kohle, Erdöl und Erdgas ersetzen. «Mit der Aufnahme Hamburger Vorhaben in das IPCEI-Programm kann die Dekarbonisierung in Industrie und Wirtschaft weiter Fahrt aufnehmen - das ist ein Gewinn für Hamburg und ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz im Norden.»

Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) zeigte sich überzeugt: «Die Förderung wird dazu beitragen, Hamburg und Norddeutschland zu einer europäischen Keimzelle für Wasserstoff zu entwickeln, von der aus der Hochlauf einer modernen Wasserstoffwirtschaft vorangetrieben und so die gesamteuropäische Wirtschaftskraft gestärkt werden kann.» Hamburg bilde die gesamte Wertschöpfungskette dafür ab und könne für viele internationale Regionen zur Blaupause werden.

Auch Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) freute sich über die Entscheidung. «Nahezu alle Projekte aus dem Hamburger Verbundantrag können mit einer großzügigen Millionen-Förderung durch den Bund rechnen und nun durchstarten.» Hamburg bekomme im Hafen ein Wasserstoff-Industrienetz, für den großen Elektrolyseur in Moorburg gebe es mehr Planungssicherheit und Hamburg könne zeigen, «wie eine klimaneutrale Industriezukunft aussieht und gelingt».

Mehr lesen