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Hamburg nimmt Impfterminabsagen zurück: Vergabestopp besteht

Hamburg nimmt Impfterminabsagen zurück: Vergabestopp besteht

Hamburg nimmt Impfterminabsagen zurück: Vergabestopp besteht

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Eine Spritze wird vor den Schriftzug «Impfung» gehalten. Foto: Friso Gentsch/dpa/Archivbild

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Durch eine Umstellung der Organisation will man im Hamburg auch ohne den Impfstoff von Astrazeneca weiterimpfen. Sollte das Vakzin, bei dem Nebenwirkungen befürchtet werden, nicht schnell wieder angewendet werden können, wäre das Problem damit aber nur verschoben.

Einen Tag nach dem Stopp der Corona-Schutzimpfungen mit Astrazeneca hat Hamburg die Impfterminabsagen zurückgenommen. Betroffene würden ab Mittwoch die Mittel der Hersteller Biontech oder Moderna erhalten, teilte die Gesundheitsbehörde am Dienstag mit. Durch eine Umstellung der Impforganisation könnten die vereinbarten Termine doch noch eingehalten werden. «Wer einen Impftermin hat, soll sich zum angegebenen Termin mit der Bestätigung im Impfzentrum einfinden», hieß es. Menschen, die am Dienstag hätten geimpft werden sollen, würden kontaktiert und kurzfristig einen Ersatztermin erhalten.

Wegen der knappen Verfügbarkeit der Impfstoffe sei es nun nicht mehr möglich, neue Termine zu vergeben - «unabhängig von der Berechtigung oder Dringlichkeit», hieß es. Ausgenommen seien nur über 80-Jährige, die der Gruppe mit höchster Priorisierung angehören und für die unter der Telefonnummer 116 117 auch weiterhin Termine in begrenztem Umfang zur Verfügung gestellt würden.

Die Stadt hatte am Montagnachmittag die Impfungen mit Astrazeneca gestoppt und alle bereits vereinbarten Termine abgesagt, nachdem die Bundesregierung die Verwendung des Mittels wegen befürchteter Nebenwirkungen ausgesetzt hatte. «Bis eine Klärung erfolgt ist, werden weder Termine für eine Impfung mit dem Astrazeneca-Vakzin vergeben, noch Impfungen durchgeführt», hieß es am Dienstag. Das betreffe sowohl Erst- als auch Zweitimpfungen.

Um die ursprünglich geplanten Impfungen doch durchführen zu können, sollen laut Behörde die zurückgestellten Reserven des Biontech- und Moderna-Impfstoffs genutzt und die Zeitabstände zwischen den zwei Impfdosen ausgeschöpft werden. «Weil zunächst nur noch auf Impfstoffe zurückgegriffen werden kann, deren Transportfähigkeit eingeschränkt ist, müssen die mobilen Impfangebote überwiegend verschoben werden», hieß es. Die Impfungen würden deshalb zunächst im Impfzentrum durchgeführt.

Wie mit Menschen mit besonderen Erkrankungen, die in Hamburg bereits in den Facharztpraxen geimpft werden sollen, verfahren wird, werde noch geprüft. Auch für sie war vor allem der Impfstoff von Astrazeneca vorgesehen. «Nunmehr wird auch hier die Verwendung der alternativen zur Verfügung stehenden Impfstoffe geprüft.» Infrage komme das Moderna-Mittel, von dem in dieser und der übernächsten Woche erstmals größere Liefermengen von jeweils rund 10 000 Dosen in Hamburg erwartet würden.

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