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Hamburger Parteien gratulieren Bundeskanzler Scholz

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dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Sieben Jahre lang war er Hamburgs Erster Bürgermeister. Nun ist Olaf Scholz Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. In der Hansestadt sieht man das mit gemischten Gefühlen.

Vertreter der Hamburger Parteien haben dem früheren Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) zur Kanzlerschaft gratuliert, zugleich aber auch Erwartungen und Kritik geäußert. «Als Hamburger CDU werden wir das Handeln der neuen Bundesregierung genau beobachten und als kritische, konstruktive Opposition begleiten», sagte der Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Christoph Ploß am Mittwoch. Zugleich mahnte er die Umsetzung der in Hamburg geplanten Investitionen durch den Bund an. «Wichtige Vorhaben wie die Köhlbrandquerung oder die A26-Ost brauchen Planungssicherheit, da sonst der Verlust von Arbeitsplätzen und wirtschaftlichem Wohlstand für unsere Stadt droht.»

Linke-Landessprecher Keyvan Taheri gratulierte ebenfalls und wünschte sich vom neuen Bundeskanzler, «dass er künftig in Krisenlagen ein besseres Händchen hat als beim G20-Chaos in Hamburg. Dass er sich künftig auch mal gegen große Unternehmen und Banken durchsetzt, anstatt bei ihnen immer nur auf dem Schoß zu sitzen wie bei den Warburgs.» Für viele Hamburger sei der Name Scholz mit den Ausschreitungen beim G20-Gipfel und dem Cum-Ex-Skandal verbunden.

Ganz ohne Gratulation kam die AfD aus: «König Olaf macht jetzt Kanzler, aber die Talfahrt unserer Republik wird fortgesetzt», kommentierte der Landes- und Fraktionsvorsitzende Dirk Nockemann. In Hamburg habe Scholz «in einigen Bereichen nur Scherbenhaufen hinterlassen».

Wohlwollendere Töne kamen aus Scholz sozialdemokratischer Partei und vom grünen Koalitionspartner. Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) betonte die großen Aufgaben, vor denen Scholz stehe - «für Stabilität zu sorgen und das Land gleichzeitig grundlegend zu erneuern. Ich habe ihn als Menschen und Politiker kennengelernt, der alles dafür mitbringt: den inneren Kompass, den Mut und die Ausdauer, dieses Land und seine Regierungsmannschaft durch schwere Zeiten zu führen», sagte sie.

SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf konstatierte: «Hamburg ist Kanzler!» Schon als Bürgermeister habe Scholz gezeigt, «wie man Reformstaus überwinden und eine Metropole durch neue und kluge Konzepte in eine gute Zukunft führen kann.» Deshalb sei er als Kanzler auch im Bund «genau der Richtige, der mit seinem Team die überaus großen Herausforderungen unseres Landes und Europas mit großer Tatkraft angehen wird».

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