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Hamburgs Corona-Inzidenz knackt 350er-Marke

Hamburgs Corona-Inzidenz knackt 350er-Marke

Hamburgs Corona-Inzidenz knackt 350er-Marke

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Eine Krankenschwester steckt ein Abstrichstäbchen in die Flüssigkeit eines Corona-Schnelltests. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Bundesweit ist die Corona-Inzidenz zuletzt gesunken. Allerdings nicht in Hamburg, wo man sich lange an weit unterdurchschnittlichen Werten freuen konnte. Nun zeigt die Infektionskurve in der Hansestadt steil nach oben.

Während Hamburg sich auf verschärfte Corona-Regeln noch vor Weihnachten vorbereitet, schießen die Neuinfektionen in der Stadt weiter in die Höhe. Erstmals wurde am Mittwoch bei der Sieben-Tage-Inzidenz die Marke von 350 durchbrochen, ab der eigentlich automatisch neue Beschränkungen gelten und Clubs und Diskotheken geschlossen werden müssen.

Diese Maßnahmen seien aber bereits in den am Dienstag vom rot-grünen Senat beschlossenen neuen Regeln «eingepreist», sagte Martin Helfrich, Sprecher der Sozialbehörde, der Deutschen Presse-Agentur. Weitere Anpassung seien nicht nötig. Der Senat hatte unter anderem Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene sowie ein Tanzverbot und eine Sperrstunde beschlossen, die von Freitag an gelten sollen.

Nach dem Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) vom Dienstag, Großveranstaltungen coronabedingt spätestens ab dem
28. Dezember nur noch ohne Publikum stattfinden zu lassen, stand die genaue Umsetzung der Regel für Sportveranstaltung in Hamburg noch aus. Sicher sei nur, dass sie wie die anderen Verschärfungen am Freitag in Kraft trete, sagte Helfrich. Als Großveranstaltungen gelten demnach Veranstaltungen ab einer Teilnehmerzahl von 5000.

Unter 2G (Zutritt nur für Geimpfte und Genesene) sollen Veranstaltungen im Freien mit bis zu 5000 Teilnehmern Helfrich zufolge möglich bleiben, in Innenräumen mit bis zu 2500. Unter 3G, also für Geimpfte, Genesen oder Getestete, demnach draußen mit bis zu 500 Teilnehmern, so es denn feste Sitzplätze gibt, oder mit bis zu 250 Teilnehmern ohne feste Sitzplätze. Veranstaltungen in Innenräumen dürfen den Angaben zufolge ausschließlich unter 2G stattfinden.

Von der Umsetzung der Regel für Sport-Großveranstaltungen hängt in Hamburg unter anderem ab, ob zwei Spiele in der Handball- und in der Basketball-Bundesliga zwischen den Jahren vor Publikum stattfinden können. Die neue Corona-Eindämmungsverordnung des Senats soll am Donnerstag veröffentlicht werden.

Die Sozialbehörde gab die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Mittwoch mit 355,4 an. Am Dienstag hatte der Wert 344,0 betragen, eine Woche zuvor 283,7. Damit entwickelt sich die Hansestadt, die bei der Inzidenz lange weit unter dem Durchschnitt lag, weiter gegen den Bundestrend: Deutschlandweit sank die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch von 306,4 auf 289,0.

1211 neu bestätigte Infektionen kamen in Hamburg hinzu, 125 weniger als am Dienstag, aber 227 mehr als vor einer Woche. Damit haben sich hier seit Februar 2020 mindestens 131 917 Menschen infiziert; 113.800 davon gelten nach RKI-Schätzung als genesen. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus in Hamburg gestorben sind, stieg laut RKI um 3 auf bei 1956.

78,8 Prozent der Hamburger sind dem RKI zufolge mindestens einmal geimpft, als vollständig geimpft gelten 76,4 Prozent. Eine Auffrischungsimpfung erhielten in Hamburg bisher 28,3 Prozent der Menschen. Auch auch über die Weihnachtsfeiertage und in der Zeit zwischen den Jahren soll in städtischen Impfzentren weiter geimpft werden. An Heiligabend und am zweiten Weihnachtsfeiertag werden laut der Behörde Erst- und Auffrischungsimpfungen mit Terminvereinbarung unter anderem am Impfzentrum des Instituts für Hygiene und Umwelt in Rothenburgsort verabreicht. Am 26. Dezember seien dort auch Kinder-Impfungen eingeplant.

Nach der neuen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) werden Auffrischungsimpfungen den Angaben zufolge nun auch in Hamburg an Personen verabreicht, deren letzte Impfung mindestens drei Monate zurückliegt. Für Menschen ab 60 würden aber wegen des altersbedingt höheren Risikos Terminkontingente zum Boostern frei gehalten. Zudem werden viele Impfzentren, die Impfwillige auch ohne Termin versorgen, ihre Öffnungszeiten am Donnerstag ausweiten, um kurzfristige Impfungen noch vor Weihnachten anzubieten.

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