Nahverkehr

Hochbahn schließt Milliarden-Vertrag für neue U-Bahnen

Hochbahn schließt Milliarden-Vertrag für neue U-Bahnen

Hochbahn schließt Milliarden-Vertrag für neue U-Bahnen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Ab 2028 sollen neue U-Bahn-Züge durch Hamburg fahren. Manche davon auch ohne Fahrzeugfahrer. (Archivbild) Foto: Marcus Brandt/dpa

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Fahrerlose U-Bahnen und modernste Schienentechnik: Noch nie hat die Hamburger Hochbahn so viel Geld auf einmal in die Hand genommen, um die U-Bahn fit für die Zukunft zu machen.

Die Hamburger Hochbahn hat mit dem Bahntechnikkonzern Alstom einen Milliarden-Rahmenvertrag über die Anschaffung von bis zu 374 neuen U-Bahn-Fahrzeugen geschlossen. Außerdem soll die Firma die neue U5-Linie mit ihren geplanten 23 Haltestellen auf 25 Kilometern Strecke mit einem System für den vollautomatischen Betrieb ausrüsten, wie Hochbahn-Chef Robert Henrich und Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) mitteilten. Mit einem Gesamtvolumen von bis zu 2,8 Milliarden Euro sei es der größte Einzelauftrag in der Hochbahn-Geschichte. 

Die neuen U-Bahnen sollen mehr Platz bieten und mit oder ohne Fahrpersonal betrieben werden. Die ersten Züge mit der Bezeichnung DT6-F und DT6-A sollen 2028 fahren. «Mit den neuen Zügen von Alstom bringen wir mehr Komfort, mehr Platz, Service und Sicherheit in den Hamburger Nahverkehr und schaffen für die Menschen ein zeitgemäßes attraktives Mobilitätsangebot», sagte Tjarks.

Mit dem neuen DT6 schaffe man auf einer Fahrzeugbasis die Lösung für zwei wichtige Aufgaben, sagte Henrich: «Hamburg bekommt ein Fahrzeug, das vollautomatisch im 90-Sekunden-Takt auf der U5 fahren kann. Gleichzeitig können wir unsere Flotte, die im Bestandsnetz unterwegs ist, modernisieren und ausbauen.»

Erste Züge sollen 2028 auf neuer U5 im Testbetrieb fahren

In einer ersten Tranche sollen 48 Fahrzeuge geliefert werden: Sieben DT6-A, die ohne Fahrpersonal auskommen, und 41 DT6-F mit Fahrzeugführern. Die DT6-A-Züge sollen bereits Anfang 2028 auf dem ersten U5-Teilstück zwischen Bramfeld und City Nord/Borgweg im Testbetrieb fahren. Allein dieser Auftrag habe ein Volumen von 670 Millionen Euro. 

«Die Fahrzeuge bieten nicht nur modernste Technik, sondern sind von der Hochbahn so entwickelt worden, dass sie das Optimum aus dem über 100 Jahre alten Netz mit engen Tunneln und historischen Brücken und Viadukten herausholen», sagte Henrich.

Wie das Vorgängermodell DT5 sollen auch die neuen Züge aus Edelstahl in rot und silber gestaltet sein. Neu seien die vollständig aus Glas gestalteten Türen, hieß es. Die nach wie vor 40 Meter langen Züge bestehen dann künftig aus vier statt bisher drei Waggons. Die kürzere Wagenlänge sei für das enge Hamburger Tunnelnetz optimiert. Auch seien die neuen Wagen mit 2,73 Metern mehr als zehn Zentimeter breiter als die alten und böten damit mehr Fahrgästen Platz.

U-Bahn soll fit für die Mobilität der Zukunft werden 

«Mit dem Vertrag legen wir die Grundlage für den Wachstumskurs der Hamburger U-Bahn der kommenden Jahrzehnte», sagte Verkehrssenator Tjarks. Aktuell seien 290 U-Bahn-Fahrzeuge im Einsatz. «Der Vertrag versetzt Hamburg in die Lage, die Zahl der U-Bahn-Züge in Hamburg bis 2050 um bis zu 50 Prozent zu vergrößern.» Zudem ermögliche die Integration modernster Signaltechnik auf der U5 eine effizientere Kommunikation zwischen den Zügen, was zu einem pünktlicheren und schnelleren Fahrbetrieb führe.

Alstom-Regionspräsident Müslüm Yakisan nannte den Vertrag einen Meilenstein - auch für sein Unternehmen. «Mit den neuen U-Bahnen und der Ausrüstung der vollautomatischen Linie U5 mit innovativer Leit- und Sicherungstechnik wird Hamburg dem steigenden Mobilitätsbedarf gerecht und setzt ein internationales Signal für digitale und grüne Mobilität.» 

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