Gesundheit

Höchststand bei Krankschreibungen in Schleswig-Holstein

Höchststand bei Krankschreibungen in Schleswig-Holstein

Höchststand bei Krankschreibungen in Schleswig-Holstein

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung liegt auf einem Tisch. Foto: Patrick Pleul/zb/dpa

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In Schleswig-Holstein lassen sich so viele Arbeitnehmer krankschreiben, wie noch nie seit Beginn der Halbjahresstatistik. Stark beteiligt sind Atemwegsinfekte.

Der Krankenstand der Beschäftigten in Schleswig-Holstein ist im ersten Halbjahr auf einen Höchststand gestiegen. Es gab fast 70 Prozent mehr Fälle als im Vorjahreshalbjahr, wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit mitteilte. 52,5 Prozent der Arbeitnehmer hatten bis Ende Juni 2023 bereits mindestens eine Krankschreibung. So eine hohe Quote werde gewöhnlich erst am Ende eines Jahres erreicht. Nach einer aktuellen Analyse der DAK stieg der Krankenstand auf 5,7 Prozent. Das ist nach Angaben der Kasse der höchste Stand in Schleswig-Holstein seit dem Beginn der Halbjahresstatistik vor sieben Jahren.

Vor allem kurze Erkrankungsfälle seien häufiger gewesen. «Das sehen wir daran, dass die Beschäftigten durchschnittlich nur rund zehn Fehltage pro Fall hatten. Die Falldauer in früheren Halbjahren war immer wesentlich höher», teilte der Landeschef der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein, Cord-Eric Lubinski, mit.

Ein Hauptgrund für die Fehlzeiten seien Atemwegserkrankungen gewesen. Krankschreibungen wegen Husten, Schnupfen und anderen Infekten hätten sich von etwa 16 auf rund 34 Fälle je 100 Beschäftigte mehr als verdoppelt. Einen deutlichen Anstieg habe es auch bei Muskel-Skelett-Erkrankungen gegeben. Hier stieg die Zahl der Fälle bei 100 Beschäftigten von knapp 8 auf rund 13. Fehlzeiten durch Corona hatten nur noch einen Anteil von 2,4 Prozent am Krankenstand, im ersten Halbjahr 2022 waren es noch 8,1 Prozent.

Berufe mit Personalmangel haben den DAK-Zahlen zufolge die höchsten Krankenstände. «Es gibt einen engen Zusammenhang zwischen dem Personalmangel in bestimmten Berufen und dem Krankenstand dort», erklärte Lubinski. «Personalmangel kann zu einer Überlastung führen, die die Gesundheit entscheidend beeinträchtigt. Das Ergebnis sind mehr Fehltage – was die Personalsituation weiter verschärft. Das ist ein Teufelskreis.»

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