Apfel des Jahres
«Holländer Prinz» am Kiekeberg gepflanzt
«Holländer Prinz» am Kiekeberg gepflanzt
«Holländer Prinz» am Kiekeberg gepflanzt
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Der «Holländer Prinz» als eine typisch norddeutsche Apfelsorte ist im Freilichtmuseum am Kiekeberg angepflanzt worden. Ein Bäumchen der Sorte des Apfel des Jahres fand seinen Platz in der «Königsberger Straße» neben einem Flüchtlingssiedlungshaus von 1955. «Das Thema Selbstversorgung spielte nach dem Krieg eine große Rolle», sagte Museumsdirektor Stefan Zimmermann am Donnerstag in Rosengarten im Landkreis Harburg.
Man sehe sich in der Verpflichtung, alte Tierrassen und Pflanzen zu bewahren. In der Nachkriegszeit dienten Obstbäume in Gärten und entlang der Dorfstraßen zur Selbstversorgung. «Der Apfel galt als das wichtigste heimische Obst», betonte Zimmermann.
Seit 2001 wird der Apfel des Jahres gepflanzt, damals war es der «Finkenwerder Herbst». Der «Holländer Prinz» könnte von niederländischen Siedlern nach Norddeutschland gebracht worden sein. Er ist im niedersächsischen Teil Norddeutschlands an der Elbe bis ins Wendland verbreitet.
«Ich bin mit der Sorte aufgewachsen, er hat die größte Verbreitung auf der Stader Geest», erklärte Sortensammler und Buchautor Eckart Brandt. Er gedeihe auf sandigen Böden am besten, werde Mitte September reif und halte sich nur kurz bis Mitte November. Der Geschmack sei leicht birnig und etwas süßlich. Brandt hält die Sorte für ein Zufallsprodukt aus der Region.
Das original erhaltene Flüchtlingshaus von 1955 aus der Aufbauzeit nach dem Zweiten Weltkrieg wird am 25. Juni als letztes Gebäude der neuen Baugruppe am Kiekeberg eröffnet. Es ist Teil des Projekts «Königsberger Straße», in der etwa originaltreue Einrichtungen nach den Plänen von 1961 für eine Ladenzeile konzipiert worden, die in Meckelfeld, einem damals stark angewachsenen Ort nahe der Hamburger Stadtgrenze, entstehen sollte.
Besucher bekommen Einblicke, wie die Bundesrepublik nach den Kriegsjahren wieder auf die Beine kam. Der Bund, das Land Niedersachsen, die Metropolregion Hamburg und andere haben das Ausstellungsprojekt gefördert. Es ist auf 6,14 Millionen Euro angelegt.