2. Bundesliga

HSV-Heimpleite: Trainer Walter moniert klägliches Versagen

HSV-Heimpleite: Trainer Walter moniert klägliches Versagen

HSV-Heimpleite: Trainer Walter moniert klägliches Versagen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Hamburgs William Mikelbrencis (l-r), Mario Vuskovic und Jonas Meffert reagieren nach Magedeburgs Treffer zum 0:2. Foto: Axel Heimken/dpa

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Bitter für den HSV: Auch gegen Aufsteiger Magdeburg kassiert er eine Niederlage. Seit Wochen rennt das Team einem Erfolg hinterher. Trainer Walter ist sauer.

Der Hamburger SV ist in der 2. Fußball-Bundesliga aus der Spur geraten: drei Spiele in der Liga nicht gewonnen, von den jüngsten vier Pflichtspielen gar drei verloren. Die Norddeutschen kassierten am Sonntag im Heimspiel gegen Aufsteiger 1. FC Magdeburg ein 2:3 (0:1) und bleiben auf dem Relegationsrang hängen. Auf ein Unentschieden gegen Kaiserslautern (1:1) und eine 0:3-Klatsche im Stadtderby gegen den FC St. Pauli folgte nun der nächste Nackenschlag. Mit dem 0:4 im DFB-Pokal in Leipzig mussten die Hamburger in den vergangenen vier Pflichtspielen gar elf Gegentore hinnehmen. Zudem haben sie von sieben Heimspielen nur drei gewonnen.

«Es ist einfach so, dass wir momentan in der Defensive viel zu viele leichte Fehler machen und in der Offensive teilweise kläglich versagen», sagte Trainer Tim Walter bei Sky angesäuert. «Wer solche Torchancen nicht nutzt, kann auch kein Spiel gewinnen».

Mo El Hankouri brachte die Magdeburger (11. Minute) vor 54.000 Zuschauern im Volksparkstadion früh in Führung, Baris Artik (51.) und der eingewechselte Julian Rieckmann (88.) machten den Sieg perfekt. Ransford Königsdörffer (58.) und Tom Sanne (90.+3) verkürzten für den HSV, der mit einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit eigentich als Sieger hätte vom Platz gehen müssen.

Im Duell der beiden ballbesitzstärksten Mannschaften der Liga waren die Hamburger zwar das dominierende Team, konnten sich gegen die früh attackierenden Magdeburger aber lange keine entscheidenden Vorteile erarbeiten. Die Platzherren leisteten sich zahlreiche Abspielfehler und Ungenauigkeiten und fanden nicht die Räume für ihren druckvollen Angriffsfußball. Seine Mannschaft sei 60 Minuten lang fahrig aufgetreten, schimpfte Walter. «Wir müssen sie müder spielen und dürfen nicht so klägliche Fehler machen.»

Das von Walter beklagte Bild änderte sich radikal nach dem 0:2. Der HSV-Coach brachte drei weitere Offensivkräfte, ordnete die Formation neu - und urplötzlich spielten die Gastgeber mit Biss und Wucht. So verschafften sie sich deutliche Vorteile, starteten Angriff auf Angriff und hatten mehrere Einschussmöglichkeiten. Als aber das 1:3 kurz vor Abpfiff fiel, schien die Niederlage besiegelt zu sein.

Doch die Hamburger drehten nochmals auf. Der eingewechselte Sanne erzielte den Anschlusstreffer. Bitter, dass Ludovit Reis in der Nachspielzeit (90.+6) an die Latte köpfte. Sekunden zuvor war ein Kopfball von Mario Vuskovic auf der Linie geklärt worden.

Das Rezept der Magdeburger: Sie verzichteten auf ihren gewohnten Ballbesitz, überließen den Hamburgern die Initiative und setzten Konter. Damit hatten sie Erfolg, auch wenn ihre Kräfte in der zweiten Halbzeit zusehends schwanden. 

Für FCM-Trainer Christian Titz war es ein besonderer Moment. Mit dem HSV 2018 aus der Bundesliga abgestiegen, nach zehn Spielen in der 2. Liga trotz intakter Aufstiegschancen vom Hof gejagt worden, setzte er nun  an alter Wirkungsstätte mit seinen Magdeburgern ein Signal des Aufbruchs. Der 1. FCM sprang vom Tabellenende auf Rang 15. «Das war ein hartes Stück Arbeit», sagte Titz zufrieden. «Die Jungs haben sich belohnt.»

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