Einigung im Tarifkonflikt

IG Metall will Pilotabschluss aus dem Südwesten übernehmen

IG Metall will Pilotabschluss aus dem Südwesten übernehmen

IG Metall will Pilotabschluss aus dem Südwesten übernehmen

dpa
Hannover/Magdeburg (dpa/lni) -
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Beschäftigte von Caterpillar Motoren, Neptun Werft und SEAR GmbH haben sich zu einem Warnstreik der IG Metall eingefunden. Foto: Bernd Wüstneck/dpa

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Der in Baden-Württemberg erzielte Pilotabschluss für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie dürfte auch auf Niedersachsen und Sachsen-Anhalt übertragen werden. Die regionale Tarifkommission der IG Metall will am Freitagnachmittag in Hannover darüber beraten. Möglichst binnen zwei Wochen solle die Übernahme der Einigung stehen, hieß es - nun gehe es darum, «den weiteren Weg zu besprechen». In der Nacht hatten sich Vertreter von Arbeitgebern und IG Metall in Ludwigsburg nach langen Verhandlungen auf eine zweistufige Lohnerhöhung um insgesamt 8,5 Prozent über zwei Jahre sowie steuerfreie Einmalzahlungen von 3000 Euro verständigt.

Auch der Metallbezirk Küste sprach sich für eine Übernahme des Pakets aus. Für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sagte IG-Metall-Regionalchef Thorsten Gröger: «In historisch schwierigen Zeiten ist es uns gelungen, eine tragfähige Tarifübereinkunft zu erzielen.» Die Gewerkschaft hatte ein Einkommensplus von acht Prozent gefordert, um die Kaufkraft inmitten der Rekordinflation zu erhalten.

Die Unternehmen hatten zunächst nur die Einmalzahlung und eine nicht näher definierte Tabellen-Erhöhung angeboten. Bundesweit gab es Warnstreiks und Demonstrationen von Beschäftigten. Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf sprach nun von einem «kräftigen Vorschuss» für einen künftigen Aufschwung. Der Abschluss liege aber über dem, was die Arbeitgeber eigentlich wollten und was die aktuelle Lage hergebe.

In Niedersachsen löste das Südwest-Ergebnis ein eher verhaltenes Echo in der Unternehmerschaft aus. Für viele Betriebe werde es «eine große Herausforderung, diese Beschlüsse zu verkraften», sagte Verbandschef Volker Schmidt. Wichtig seien allerdings die flexiblen Bestandteile des vorgeschlagenen Tarifvertrags - diese enthielten etwa die Möglichkeit, bei Bedarf bestimmte Schritte von Lohnsteigerungen zu verschieben oder zu streichen. Der nächste und wahrscheinlich letzte Verhandlungstermin in Niedersachsen ist am 25. November.

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