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Im Autokorso zur Demonstration der IG Metall Küste

Im Autokorso zur Demonstration der IG Metall Küste

Im Autokorso zur Demonstration der IG Metall Küste

dpa
Rostock
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Mitarbeiter halten ein Transparent mit der Aufschrift «Alle in einem Boot!». Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

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Die IG Metall Küste fordert vier Prozent mehr Lohn und Gehalt für die rund 140 000 Metaller in Norddeutschland. Noch gibt es aus Sicht der Gewerkschaft kein verhandlungsfähiges Angebot. Die Warnstreiks gehen weiter.

Mit einer lautstarken Demonstration mit mehr als 200 hupenden Autos hat die IG Metall Küste am Dienstag in Rostock ihre zweite Warnstreikwoche in der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie gestartet. Zuvor waren die Metaller mit ihren Autos im Korso durch die Stadt zum Stadthafen gefahren. Dort kritisierte Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, die Arbeitgeber, die die Corona-Krise dazu nutzten, um zu verlagern, zu verkaufen oder abzuwickeln. «Das ist kurzsichtig, das ist verantwortungslos.»

Die Gewerkschaft verlangt für die rund 140 000 Metaller in Nordwest-Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein Paket, das für zwölf Monate ein Plus von vier Prozent für Lohnsteigerungen sowie Maßnahmen zur Sicherung von Arbeitsplätzen und Standorten vorsieht. Insgesamt waren am Dienstag in ganz Norddeutschland mehrere Tausend Beschäftigte aus 13 Betrieben zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Der Schwerpunkt lag in Rostock.

Schulz rief die Arbeitgeber auf, ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen. Diese lehnten höhere Löhne angesichts der Corona-Krise in diesem Jahr bislang ab und hatten in vier Verhandlungsrunden stattdessen wie in Nordrhein-Westfalen einen «Mix aus Einmalzahlung und Tabellenerhöhung ab 2022» vorgeschlagen.

«Wir wollen einen Tarifabschluss, der die Beschäftigung sichert, eine Zukunftsperspektive bietet und die Einkommen stabilisiert», sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich. Dabei sei die IG Metall durchaus gesprächsbereit, wenn es die Chance auf einen Abschluss gibt. «Wir machen aber keinen Abschluss um jeden Preis.»

Die IG Metall sei aber auch bereit, den Druck weiter zu erhöhen. Zunächst seien bis Mitte kommender Woche weitere Warnstreiks geplant. «Dann wird es sich zeigen, ob wir eine Grundlage für eine finale Verhandlung vor Ostern noch finden können», sagte Friedrich. Wenn dies nicht der Fall ist, werde es nach Ostern zu weiteren Warnstreiks und Verschärfungen kommen.

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