Schleswig-Holstein & Hamburg

Inzidenz bei knapp unter 70: Diskussion um Schulöffnungen

Inzidenz bei knapp unter 70: Diskussion um Schulöffnungen

Inzidenz bei knapp unter 70: Diskussion um Schulöffnungen

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Eine Laborantin führt Untersuchungen zum Coronavirus durch. Foto: Christophe Gateau/dpa/Symbolbild

Knapp 300 neue Corona-Fälle am Wochenende in Hamburg, und der Inzidenzwert dümpelt im Wochenvergleich bei knapp unter 70. Während Rot-Grün Schnelltests bei Lehrern plant, fordert die CDU überhaupt erst einmal ein Konzept zur Öffnung der Schulen.

Während die Corona-Infektionszahlen in Hamburg weiterhin nur langsam zurückgehen, nimmt die Diskussion um die Öffnung der Schulen Fahrt auf. In einem Antrag für die Bürgerschaft fordern die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen Schnelltests für die Schulbeschäftigten. Die CDU mahnte beim rot-grünen Senat eine Strategie zur Rückkehr der Präsenzpflicht in den Schulen noch vor den Frühjahrsferien an. Unterdessen kamen am Wochenende 296 neu nachgewiesene Corona-Infektionen hinzu. Die Inzidenz, also die Zahl neuer Ansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche, lag am Sonntag bei 67,7 - nach 68,4 eine Woche zuvor.

Bei den am Sonntag neu gemeldeten 118 nachgewiesenen Infektionen handelte es sich nach Angaben der Gesundheitsbehörde wegen eines Softwareupdates um einen vorläufigen Wert. Gegebenenfalls fehlende Daten würden am Montag nachgetragen, hieß es.

Die Zahl der seit Beginn der Pandemie an oder mit dem Virus Gestorbenen erhöhte sich laut Robert Koch-Institut (RKI) um 8 auf 1196. Auf den Intensivstationen der Hamburger Krankenhäuser wurden am Sonntag laut Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) 61 Corona-Patienten behandelt. Davon mussten 34 invasiv beatmet werden.

Neben einer Schnellteststrategie für die Schulen fordern die Fraktionen von SPD und Grünen Senat auch auf, den Schulbeschäftigten bis zu den Sommerferien weitere drei kostenlose PCR-Test zu ermöglichen und ihnen auch weiterhin medizinische Masken zur Verfügung zu stellen. Ziel der Strategie solle es sein, «Schnelltests zu ermöglichen, die in regelmäßigen Abständen für alle Schulbeschäftigten anlass- und kostenlos zur Verfügung stehen», heißt es in dem Antrag. Außerdem soll ein Konzept für den Einsatz von Schnelltests im Infektionsfall für alle Schulbeteiligten erstellt werden.

«Wenn wir die Schulen öffnen wollen, brauchen wir ein umfassendes Gesamtkonzept, das auch Schnelltests berücksichtigt», sagte der Schulexperte der SPD, Kazim Abaci, am Sonntag. Seine Grünen-Kollegin Ivy May Müller betonte, dass Schulbeschäftigte wie «Lehrkräfte, Schulsozialarbeitende, Sonderpädagoginnen, Sonderpädagogen und viele andere» den Betrieb der Schulen auch während des Lockdowns am Laufen hielten.

Die CDU-Bildungsexpertin Birgit Stöver mahnte ein Rückkehrkonzept für die Schulen aus dem Corona-Lockdown noch vor den am 1. März beginnenden Ferien an. «Pläne bezüglich einer Rückkehr zur Präsenzpflicht gibt es bislang nicht», monierte sie. Dagegen hätten andere Bundesländer wie Schleswig-Holstein oder Niedersachsen bereits detaillierte Perspektivpläne vorgelegt. «Wertvolle Zeit darf nicht verstreichen, Pläne dürfen nicht erneut zu spärlich, zu spät entwickelt und dann nicht konsequent umgesetzt werden.» Schulsenator Ties Rabe (SPD) müsse jetzt handeln.

In Hamburg ist die Präsenzpflicht an den Schulen coronabedingt nach wie vor aufgehoben. Erste Lockerungen hat der Senat für die Zeit nach den Frühjahrsferien Mitte März in Aussicht gestellt.

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