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IOC-Chef Bach gefällt's: Triathlon-Format bei WM kommt an

IOC-Chef Bach gefällt's: Triathlon-Format bei WM kommt an

IOC-Chef Bach gefällt's: Triathlon-Format bei WM kommt an

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Laura Lindemann (2.v.l, Deutschland) in Aktion. Foto: Marcus Brandt/dpa

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Zum zweiten Mal werden WM-Titel im Triathlon im Eliminator-Format vergeben. Die Zuschauer in Hamburg finden es gut, auch IOC-Chef Thomas Bach. Dennoch wird das Format nicht so rasch olympisch.

Tausende begeisterte Zuschauer, viele Action in kurzer Zeit - und eine ungewohnte Herausforderung für die besten Triathletinnen und Triathleten der Welt: Bei der WM in Hamburg kam das noch junge Sprint-Format des Weltverbandes ITU bestens an. Auch dem Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gefiel das Spektakel am Samstag zwischen Binnenalster und Rathausmarkt.

«Das neue Format, glaube ich, hat sich hier bewährt», sagte IOC-Präsident Thomas Bach in einem ARD-Interview. «Es ist interessant für die Zuschauer. Es ist abwechslungsreich. Die Athleten haben es offensichtlich angenommen. Und das großartige Hamburger Publikum trägt seinen Teil dazu bei.»

Jeweils drei Rennen bei Frauen und Männern über die Super-Sprint-Distanz von 300 Meter Schwimmen, 7,5 Kilometer Radfahren und 1,6 Kilometer Laufen erlebten die Zuschauer am Samstagnachmittag. Im Eliminator-Format schieden nach den ersten beiden Durchgängen von den je 30 Triathletinnen und Triathleten jeweils zehn aus. Die zehn Besten kämpften dann am Ende um die Titel. Einen Tag zuvor hatte es bereits Qualifikationsrennen und Hoffnungsrunden geben, um die 30 Starterinnen und Starter für Samstag zu ermitteln.

Im vergangenen Jahr wurden in Montreal erstmals in dem Format WM-Titel im Sprint vergeben, ein Jahr zuvor gab es in der kanadischen Stadt ein Testevent. Die ITU-Präsidentin Marisol Casado hofft, dass das Format möglicherweise bis Brisbane 2032 ins olympische Programm aufgenommen wird.

IOC-Chef Bach gab sich allerdings zurückhaltend, was eine olympische Zukunft des neuen Formats angeht. «Triathlon ist schon eine der wenigen Sportarten, die dank ihrer hervorragenden Vorstellungen eine zusätzliche Disziplin erhalten hat. Jetzt ist erst einmal eine kleine Pause angesagt. Und in der Zeit kann man das Format weiterentwickeln», sagte der 69-Jährige.

Triathlon ist seit 2000 olympisch. Die Einzelstrecke geht über 1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen. Seit den auf 2021 verschobenen Olympischen Spielen in Tokio ist auch die Mixed-Staffel im Programm.

Für die Sportlerinnen und Sportler sind die Anforderungen durch die vielen Rennen binnen kurzer Zeit speziell. Tim Hellwig sprach von «Laktatduschen»: «Ich muss ehrlich sagen, das ist das härteste Format, was ich bisher im Triathlon gemacht habe», meinte der 24-Jährige aus Neustadt an der Weinstraße.

Hellwig war der einzige von fünf deutschen Triathleten, der den Finallauf der besten Zehn erreicht hatte. Er wurde am Ende Achter. Laura Lindemann sicherte der Deutschen Triathlon Union (DTU) mit Platz drei eine Medaille. Hinter der Potsdamerin liefen Annika Koch aus Darmstadt und Marlene Gomez-Göggel aus Ulm auf Rängen vier und fünf ein. Weltmeister wurde der Neuseeländer Hayden Wild, den Frauen-Titel sicherte sich die Französin Cassandre Beaugrand.

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