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Ein Jahr «Mission Bundestag» für den SSW

Ein Jahr «Mission Bundestag» für den SSW

Ein Jahr «Mission Bundestag» für den SSW

dpa
Flensburg (dpa/lno) -
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Stefan Seidler vom Südschleswigscher Wählerverband (SSW) steht für ein Foto im Paul-Löbe-Haus. Foto: Kay Nietfeld/dpa/Archivbild

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Seit einem Jahr ist Stefan Seidler für den SSW im Bundestag. Anfangs war alles neu für den einzigen Abgeordneten der Partei der dänischen Minderheit. Mittlerweile gibt es Routinen, aber sein Lampenfieber will sich der 42-Jährige erhalten.

Auch ein Jahr nach seinem Einzug als Einzelkämpfer in den Bundestag und trotz einiger Routine erlebt der SSW-Abgeordnete Stefan Seidler noch immer Dinge, die er zum ersten Mal bewältigen muss. «In einigen Bereichen ist eine gewisse Routine eingetreten», sagte der Vertreter der Partei der dänischen und friesischen Minderheit der Deutschen Presse-Agentur. «Der Alltag ist sehr durchgetaktet und da wäre es merkwürdig, wenn da keine Routinen entstehen.»

Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) ist im vergangenen Jahr erstmals seit rund 70 Jahren mit dem Abgeordneten Seidler wieder in den Bundestag eingezogen. Die Partei hatte zum ersten Mal seit 60 Jahren wieder an einer Bundestagswahl teilgenommen. Die Fünf-Prozent-Hürde gilt für den SSW als Partei einer nationalen Minderheit nicht. Sie musste nur so viele Stimmen gewinnen, dass ihr nach dem Berechnungsverfahren ein Sitz zusteht.

Dennoch gebe es nach wie vor immer noch Dinge, die er zum Ersten Mal bewältigen müsse «in dieser tollen Aufgabe». Da gebe es immer noch ein bisschen Nervenkitzel und Lampenfieber. «Aber ich muss ganz ehrlich gestehen, ich hoffe, das legt sich auch nicht.» Sollte es irgendwann mal so sein, dass die Arbeit im Bundestag wirklich zur Routine und zum Alltagsgeschäft werde, «dann glaube ich, sollte jeder sich überlegen, ob er nicht zu lange im Geschäft gewesen ist bei so einer wichtigen und ehrenvollen Aufgabe». Er lerne noch immer neue Menschen, neue Organisationen kennen.

Obwohl er der einzige Abgeordnete seiner Partei ist, sieht Seidler sich nicht als Einzelkämpfer. Er habe ein starkes und tüchtiges Team. Als Erfolg verbucht Seidler unter anderem für den SSW und sich, dass die Bezuschussung für die Minderheiten und für das Minderheitensekretariat in Berlin erhöht wurden. «Darauf bin ich sehr stolz.» Zudem habe er wohl auch dazu beigetragen, «dass alle Kolleginnen und Kollegen im Bundestag jetzt auch wissen, was eine Minderheit ist und wo Schleswig Holstein überhaupt liegt». Die nordische Perspektive sei ihm nach wie vor auch das Wichtigste neben den Minderheiten. «Ein-Mann-Kraft» hin oder her, er denke, wenn man es richtig angehe und auch die richtigen Kontakte im Bundestag knüpfe, könne man durchaus vieles für seine Heimat und seine Wählerinnen und Wähler bewirken.

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