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Karl-May-Spiele: Letzte Probenwoche für «Der Ölprinz»

Karl-May-Spiele: Letzte Probenwoche für «Der Ölprinz»

Karl-May-Spiele: Letzte Probenwoche für «Der Ölprinz»

dpa
Bad Segeberg (dpa/lno) -
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Der Schauspieler Sascha Hehn als Grinley der Ölprinz bei der Fotoprobe von «Der Ölprinz». Foto: Markus Scholz/dpa

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Zwei Jahre Corona-Unterbrechung - und jetzt reiten und schießen sie wieder. In Bad Segeberg steigt die Vorfreude auf die «Ölprinz»-Premiere. Im staubigen Ring vor der Kalkbergkulisse sind große Schauspieler, alte Hasen, Statisten und viele Ti...

Zwei Jahre keine Schießereien und Explosionen, kein Gut gegen Böse in der Kalkbergarena von Bad Segeberg. In einer Woche endet die von der Corona-Pandemie erzwungene Pause der Karl-May-Spiele mit der Premiere des Stücks «Der Ölprinz».

Das Ensemble zeigte am Freitag voller Vorfreude erste Szenen für die Öffentlichkeit. Er könne das Gefühl gar nicht richtig beschreiben, dass es jetzt wieder losgehe, sagte Joshy Peters, der in seiner 28. Saison in Bad Segeberg spielt. «Es ist ein riesiges Glücksgefühl.» Der 63-Jährige schlüpft in die Rolle des brutalen Gangsterbosses Buttler. Für ihn seien die Karl-May-Spiele nicht nur ein Job, sondern «auch Familie, ein Stück Zuhause und ein Stück Heimat».

Sascha Hehn, der den völlig skrupellosen Ölprinzen Grinley verkörpert, sagte, es mache einen irrsinnigen Spaß. «Ich hätte das vorher nicht gedacht.» Das Team komme jetzt langsam in den Rhythmus, der für die vielen Vorstellungen nötig sei.

Weitere Hauptdarsteller sind Alexander Klaws als Häuptling Winnetou, der sich wegen einer Erkältung aber noch nicht präsentieren konnte, und Katy Karrenbauer als deutsche Treckführerin Rosalie Ebersbach.

Die «Ölprinz»-Geschichte ist ein Klassiker der Karl-May-Reihe und wurde in Bad Segeberg bereits mehrere Male inszeniert. Das Buch stammt vom langjährigen Autor Michael Stamp, Regie führt zum ersten Mal Ulrich Wiggers. «Ich habe das große Vergnügen, mit großartigen Schauspielern zu arbeiten», sagte Wiggers.

Freuen können sich die Zuschauer auf ein opulentes neues Bühnenbild unter anderem mit zwei gut zwölf Meter hohen Bohrtürmen, dem Pueblo der Nijoras und dem Tipidorf der Navajos sowie weiteren Gebäuden. Im Rund vor den 7700 Zuschauerplätzen tummeln sich Indianer, Siedler, Gangster und Tiere von Pferd und Esel bis Gans und Ziege. Knapp über den Köpfen der Zuschauer werden ein Seeadler und ein Falke ihre Bahnen ziehen.

Neben spannungsgeladener Action, wenn es darum geht, ob der Ölprinz mit seinen Intrigen und dem Betrug um die Ölquelle durchkommt, oder doch das Gute siegt, gibt es auch Liebesdrama und vergnügten Tanz. Wenn Katy Karrenbauer den 90er-Jahre Hit «Cotton Eye Joe» schmettert, dürfte die Stimmung im Kalkbergrund steigen.

«Der Ölprinz» sollte eigentlich bereits im Sommer 2020 aufgeführt werden. Doch die Saison fiel ebenso wie die des Jahres 2021 wegen der Corona-Pandemie aus.

Premiere der 69. Karl-May-Saison ist am 25. Juni um 20.30 Uhr. Gespielt wird bis zum 4. September. Bad Segebergs Bürgermeister Toni Köppen sagte, die beiden Corona-Jahre hätten der Kalkberg GmbH einen Verlust von 2,8 Millionen Euro beschert. Jetzt hoffe man auf ein großes Interesse des Publikums. Der Vorverkauf laufe sehr gut. Mindestens 200 000 Besucher werden benötigt, um die Kosten der Inszenierung von 5,8 Millionen Euro einzuspielen. Zuletzt waren 2019 etwas mehr als 400.000 Zuschauer gekommen.

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