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Keine Restaurantbesuche für Ungeimpfte: Senat weitet 2G aus

Keine Restaurantbesuche für Ungeimpfte: Senat weitet 2G aus

Keine Restaurantbesuche für Ungeimpfte: Senat weitet 2G aus

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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«Geimpft! Genesen!» steht auf einem Schild an einer Bar. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

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Hamburgs rot-grüner Senat verschärft angesichts massiv steigender Infektionszahlen die Corona-Regeln für Ungeimpfte drastisch. Restaurant-, Bar- oder Clubbesuche sind für sie künftig tabu. Der Senat hat 2G in einigen Bereichen zur Pflicht gemacht.

Wegen der rasant steigenden Corona-Fälle in Hamburg dürfen Ungeimpfte ab Samstag unter anderem Restaurants, Bars und Clubs nicht mehr betreten. Der rot-grüne Senat strich am Dienstag für etliche Bereiche das 3G-Modell und machte stattdessen das 2G-Modell zur Pflicht. Beim 2G-Modell dürfen nur Geimpfte und Genesene eingelassen werden, beim 3G-Modell auch Ungeimpfte, sofern sie einen negativen Corona-Test vorlegen können. Davon betroffen sind auch der Indoor-Freizeitsport sowie Theater, Kinos und körpernahe Dienstleistungen mit der Ausnahme von Friseuren, Fußpflege und medizinischen Behandlungen. Keine Verschärfungen gibt es vorerst im Einzelhandel oder öffentlichen Nahverkehr.

«Wir hoffen, dass damit die Lage in Hamburg sich weiter stabil entwickelt, dass wir gut durch den Winter kommen», sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) nach der Senatssitzung. Sollte sich die - im bundesweiten Vergleich - noch entspannte Lage in den Kliniken weiter verschärfen, werde der Senat allerdings weitere Maßnahmen beschließen, kündigte Tschentscher an.

Die Corona-Inzidenz in Hamburg ist auf den höchsten je registrierten Wert gestiegen. Wie die Gesundheitsbehörde am Dienstag mitteilte, kletterte die Zahl der binnen sieben Tagen erfassten Neuinfektionen je 100 000 Einwohner auf 180,9. Der bislang höchste Wert seit Beginn der Pandemie war in Hamburg an Heiligabend vor einem Jahr mit 179,6 gemeldet worden.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde stieg die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag um 3,0. Vor einer Woche hatte sie noch bei 149,4 gelegen. Bundesweit gab das Robert Koch-Institut (RKI) die Inzidenz am Dienstag mit 312,4 an.

Am Dienstag wurden in Hamburg 349 Neuinfektionen gemeldet, am Vortag waren es 358 und am Dienstag vor einer Woche 292. Damit haben sich seit Februar 2020 in Hamburg mindestens 105 632 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 95 100 davon gelten nach Schätzung des RKI als genesen.

Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Hamburg gestorben sind, stieg dem Institut zufolge um 1 auf 1849. In den Hamburger Kliniken wurden mit Stand Dienstag 175 Covid-19-Patienten behandelt. Die Zahl der Corona-Kranken auf Intensivstationen wurde mit 45 angegeben.

Laut dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) betrug die Zahl der Covid-Intensivpatienten am Dienstag (Stand: 12.10 Uhr) 49; von ihnen mussten 27 invasiv beatmet werden. Die Covid-19-Patienten belegten damit 9,7 Prozent aller Hamburger Intensivbetten.

75,1 Prozent der Menschen in Hamburg sind laut RKI Stand Dienstag mindestens einmal geimpft. 73,1 Prozent haben einen vollständigen Impfschutz. Damit rangiert Hamburg im Ländervergleich beim Impftempo nach Bremen und dem Saarland weiterhin auf Platz drei. Der Bundesschnitt liegt bei den Erstimpfungen bei 70,1 Prozent und bei den Zweitimpfungen bei 67,6 Prozent.

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