Schleswig-Holstein & Hamburg

Land stellt Impfstrukturen für nächsten Winter auf

Land stellt Impfstrukturen für nächsten Winter auf

Land stellt Impfstrukturen für nächsten Winter auf

dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Eine Mitarbeiterin des Deutschen Roten Kreuzes impft eine Frau in einer mobilen Impfstation. Foto: Gregor Fischer/dpa/Symbolbild

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Schleswig-Holstein hat eine auch im internationalen Vergleich hohe Corona-Impfquote. Die Landesregierung stellt jetzt Weichen für Herbst und Winter. Man will auf alle Entwicklungen reagieren können.

Schleswig-Holstein will seine Strukturen für Corona-Impfungen frühzeitig für kommenden Herbst und Winter aufstellen. Die Impfkampagne sei ein Erfolg und solle ein Erfolg bleiben, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) am Freitag im Landtag. «Wir wollen das mühevoll Erreichte nicht verspielen und im nächsten Herbst und Winter gut aufgestellt sein.» Auch nach dem 30. Juni sollen Impfstellen, mobile Impfteams und der niedergelassene Bereich in der Lage sein, bis zu 1,8 Millionen Menschen innerhalb von sechs Wochen zu impfen. Etwa ab Mai sei mit der Auslieferung eines an die Omikron-Variante angepassten Impfstoffs zu rechnen.

Garg berichtete von weiter steigenden Impfquoten im Land. So seien inzwischen 80 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Mit mehr als 66 Prozent habe Schleswig-Holstein die bundesweit höchste Quote bei Auffrischimpfungen. In der Gruppe der Menschen von 60 Jahren und älter seien mehr als 87 Prozent geboostert. Auch bei den jungen Menschen gehe es voran. In der Gruppe der 5- bis 11-Jährigen seien gut 24 Prozent grundimmunisiert bei den 12- bis 17-Jährigen mehr als 75 Prozent.

Die Menschen im Norden hätten mit ihrem umsichtigen und solidarischen Verhalten selbst dafür gesorgt, dass die freiheitseinschränkenden Maßnahmen bald der Vergangenheit angehören werden, sagte Garg. Die Impfung sei nach wie vor der Schlüssel zum Erfolg. Der Minister kündigte an, dass Schleswig-Holstein die einrichtungsbezogene Impfpflicht umsetzen werde.

Garg erhielt Unterstützung nicht nur von den Regierungsfraktionen. Einhellig warben Redner aller Fraktionen und des SSW für Impfungen. Für die SPD etwa appellierte Birte Pauls mit Blick auf den neuen Impfstoff von Novavax an alle, die sich bislang nicht impfen lassen mochten, «jetzt bitte diese Möglichkeit zu nutzen - für sich, aber auch für diejenigen, die sie versorgen». Lars Harms vom SSW forderte mit Blick nach Dänemark eine bessere Datengrundlage in Deutschland.

Die AfD stieß mit einem Antrag zur sofortigen Aufhebung aller Corona-Schutzmaßnahmen ebenso auf einhellige Ablehnung des Landtags wie mit einem Antrag gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen.

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