Schulen

Landtag für mehr politische und ökonomische Bildung

Landtag für mehr politische und ökonomische Bildung

Landtag für mehr politische und ökonomische Bildung

dpa
Kiel (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien spricht während einer Pressekonferenz. Foto: Frank Molter/dpa

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Fraktionsübergreifend hat sich der Landtag für eine Stärkung der politischen und wirtschaftlichen Bildung an Schleswig-Holsteins Schulen ausgesprochen. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) kündigte am Mittwoch an, die Landesregierung wolle entsprechende Angebote ausbauen. Die FDP hatte einen Ausbau des Unterrichts im Fach Wirtschaft/Politik (WiPo) im Landtag zum Thema gemacht.

«Wir schlagen vor, das Fach WiPo in der Kontingentstundentafel schrittweise auszuweiten, so dass es mittelfristig bereits ab der Klassenstufe fünf flächendeckend unterrichtet werden kann», sagte FDP-Fraktionschef Christopher Vogt. Junge Menschen müssten lernen, wie Soziale Marktwirtschaft funktioniere. «Nichts immunisiert so gut gegen Extremismen aller Art wie eine fundierte politische Bildung.»

Jugendliche müssten erkennen, dass Abgeordnete und Spitzenpolitiker in der Regel aus ganz normalen Verhältnissen kämen, sagte Vogt. «Es wird ja nun einmal nicht in allen Familien regelmäßig über Politik gesprochen.» Wenn dies dann in der Schule auch nicht passiere, fehle etwas. Deshalb solle die Landesregierung dafür sorgen, dass zukünftig an allen weiterführenden Schulen zumindest vor wichtigen Wahlen entsprechende Veranstaltungen stattfänden.

Unterstützung erhielt Vogt auch von den Grünen. «Ich denke, das WiPo ab der 5. Klasse eine Lücke in der Bildung schließen würde», sagte der Bildungspolitiker Malte Krüger. Politische Bildung sei das beste Mittel, um extremistischen Tendenzen entgegenzuwirken.

Bildungsministerin Prien betonte, die Koalition wolle den WiPo-Unterricht ausbauen. Es sei aber bereits jetzt nicht mehr möglich, eine weiterführende Schule ohne diesen zu verlassen. «Jeder Jugendliche muss mindestens vier Stunden in der Mittelstufe erhalten.» Politische Bildung erschöpfe sich nicht im WiPo-Unterricht. «Demokratiebildung muss so stattfinden, dass Schülerinnen und Schüler auch das Empfinden haben: Das hat etwas mit ihnen und ihrer Lebenswelt zu tun.»

Mehr lesen