Schleswig-Holstein & Hamburg

Leonhard warnt vor Hektik bei Astrazeneca-Einsatz

Leonhard warnt vor Hektik bei Astrazeneca-Einsatz

Leonhard warnt vor Hektik bei Astrazeneca-Einsatz

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
Zuletzt aktualisiert um:
Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard spricht bei der Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft zu den Abgeordneten. Foto: Ulrich Perrey/dpa/archivbild

Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) hat nach der Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zum Impfstoff von Astrazeneca vor übereilten Schritten gewarnt. Es mache «keinen Sinn, den Impfstoff nun überstürzt in die Impfzentren und Praxen zu bringen», sagte sie am Donnerstagabend. «Wir haben die Ständige Impfkommission um eine wissenschaftlich fundierte Empfehlung gebeten, wie und für wen der Impfstoff einzusetzen ist. Diese werden wir abwarten und dann berücksichtigen.»

Zuvor hatte die EMA das Mittel von Astrazeneca als sicher eingestuft. Allerdings werde eine extra Warnung hinzugefügt vor möglichen seltenen Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen, hieß es nach einer Sondersitzung des Sicherheitsausschusses in Amsterdam.

Deutschland und andere EU-Länder hatten die Nutzung des Impfstoffs nach Berichten über Nebenwirkungen vorerst gestoppt. Um weiter impfen zu können, hatte Hamburg sein Impfprogramm umgestellt und auch unter 80-Jährige mit den Vakzinen von Biontech und Moderna geimpft, um so den Ausfall des Astrazeneca-Mittels zumindest kurzfristig auszugleichen.

In der Gesundheitsbehörde rechnet man frühestens in der kommenden Woche mit Änderungen beim Einsatz des Astrazeneca-Vakzins. Wichtiger sei es jetzt, «Verlässlichkeit und Klarheit zu haben, als wenige Stunden Zeitvorsprung», sagte Leonhard. «Schließlich wollen wir mit den Schutzimpfungen Gesundheit erhalten und sichern.» Sie wolle das Impfen in Hamburg weiter voranbringen, sagte Leonhard. «Und zwar zügig, aber nicht hektisch.»

Derzeit ist die Terminvergabe im Impfzentrum ausgesetzt. Weitere Gruppen würden je nach Verfügbarkeit von Impfstoffen aufgerufen, sagte sie. Auch würden die Arztpraxen flächendeckend in die Impfkampagne einbezogen, «sobald genug Impfstoff verfügbar ist».

Mehr lesen