Schiffbau

Madsen sagt Wehrtechnik Unterstützung zu

Madsen sagt Wehrtechnik Unterstützung zu

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dpa
Kiel (dpa/lno) -
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Claus Ruhe Madsen (parteilos). Foto: Jens Büttner/dpa/Archivbild

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Wirtschaftsminister Madsen hat sich ein vielfältiges Bild von den großen Werften in Kiel gemacht. Es ging um Marineschiffe, Munitionsentsorgung und zivile Technologien.

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen hat den Rüstungsbetrieben im Norden die Unterstützung des Landes zugesichert. Die Wehrindustrie sei für Deutschland und Schleswig-Holstein wichtig, sagte der parteilose Politiker am Freitag nach Besuchen der unmittelbar benachbarten Kieler Werften ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) und German Naval Yards (GNYK). Er wolle ein klares Signal setzen: «Wir wollen uns gemeinsam darum bemühen, dass wir natürlich vom Paket der 100 Milliarden Euro Sondervermögen der Bundesregierung auch einen Teil abbekommen für unsere Unternehmen», sagte Madsen. «Wir sind da auch auf einem guten Weg, weil wir es hier mit Weltmarktführern zu tun haben.»

Es gelte pragmatische Lösungen zu finden, sagte Madsen im Blick auf erhoffte Aufträge aus dem 100-Milliarden-Euro-Programm. Die Werften in Kiel sind spezialisiert auf den Bau von Marineschiffen wie U-Boote und Fregatten. Es sei beeindruckend gewesen, sich die Schiffbauhallen anzusehen und motivierte Menschen kennenzulernen, sagte Madsen. Er durfte auch ein U-Boot besichtigen. Am Nachmittag stand für ihn zudem ein Besuch der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft auf dem Programm.

GNYK-Chef Rino Brugge dankte für die Unterstützung des Landes. Es sei sehr wichtig, dass es in Schleswig-Holstein eine maritime Industrie gibt. «Wir kooperieren ja schon seit vielen Jahren miteinander in vielen Bauprogrammen», sagte TKMS-Vorstand Alexander Orellano auf die Frage nach einer möglichen Zusammenarbeit beider Werften für Aufträge aus dem Bundeswehr-Sondervermögen. «Das wird sich in Zukunft auch nicht ändern.» Die Werft sei überzeugt davon, ihre Kunden überzeugen zu können, sagte Orellano. «Auch die Deutsche Marine.»

Beide Werften stehen auch bereit, sich an der Entsorgung von Kriegsmunition aus dem Meer zu beteiligen. «Für mich ist es tatsächlich wichtig gewesen zu erfahren, dass wir ganz kurz vor der Reife stehen, Munition heben zu können», sagte Madsen nach dem Besuch bei TKMS. Es sei wichtig für die Werften im Blick auf die Zukunft, auch zivile Technologien zu entwickeln.

TKMS investiere sehr viel, sagte Vorstand Orellano. Die Werft errichte nicht nur eine neue Schiffbauhalle und eine Brennstoffzellenproduktionshalle. Sie investiere auch viel in die Köpfe der Menschen und in Technologie. «Wir glauben, dass wir ein sehr guter Katalysator sein können auch für zivile Produkte.» So wolle die Werft für die Schifffahrt auf der Kieler Förde eine autonom fahrende Fähre mit alternativem Antrieb bauen.

Die neue Schiffbauhalle von TKMS wird 170 Meter lang, 70 Meter breit und 33 Meter hoch. Dort sollen ab dem Jahr 2023 U-Boote gebaut werden. Die Halle ist Teil eines Standortkonzeptes, in das der Industriekonzern Thyssenkrupp AG rund 250 Millionen Euro investiert.

TKMS hat von Norwegen und Deutschland Aufträge zum Bau von sechs U-Booten der HDW-Klasse 212 CD bekommen. Das letzte U-Boot soll nach derzeitigem Stand 2034 ausgeliefert werden. Der Bau der neuen Schiffsbauhalle sei im Zeitplan, sagte ein Sprecher. Rund 300 Beschäftigte können im Schichtbetrieb in der Halle arbeiten.

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