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MARKK: Forschungsprojekte zu Ozeanien und NS-Raubgut

MARKK: Forschungsprojekte zu Ozeanien und NS-Raubgut

MARKK: Forschungsprojekte zu Ozeanien und NS-Raubgut

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Blick in das Foyer des Museum am Rothenbaum für Kulturen und Künste der Welt. Foto: Markus Scholz/dpa/Archivbild

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Das Museum am Rothenbaum MARKK startet zwei Provenienzforschungsprojekte zu Ozeanien und NS-Raubgut. Beide Projekte werden vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert. «Der Pazifikraum bildet einen wichtigen Sammlungsschwerpunkt des Museums, der von einer komplexen Verschränkung kolonialer Interessen und Handelsstrukturen geprägt ist», sagte Direktorin Barbara Plankensteiner laut Mitteilung. Des Weiteren soll Verdachtsfällen auf NS-Raubgut fundiert nachgegangen werden. Nach Abschluss der Forschungen könnten nächste Schritte geplant werden.

Bisherige Untersuchungen zeigten, welche Kunstwerke aus den Westafrika-Sammlungen zwischen 1860 und 1920 durch koloniale Akteure nach Hamburg gelangten. Dieser Ansatz werde nun in einer zweijährigen Verlängerung auf die Sammlungen aus Ozeanien angewandt, hieß es weiter. Untersucht werden «Verdachtsmomente auf koloniale Übergriffe und zweifelhafte Aneignungspraktiken im Zusammenhang mit dem von Hamburg ausgehenden Welthandel». Dies solle in Zusammenarbeit mit Vertretern der Herkunftsgesellschaften erfolgen.

Mit der auf zwei Jahre angelegten Provenienzforschung zu NS-Raubgut sollen erstmals ausgewählte Bestände systematisch überprüft werden. Dazu zählten Silberobjekte aus jüdischem Besitz, die 1939 in Hamburg zwangsabgegeben werden mussten und 1961 von der Finanzbehörde als Restbestand auf die Hamburger Museen verteilt wurden.

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