Brauchtum

Martensmann mit «Rotspon» von Lübeck nach Schwerin unterwegs

Martensmann mit «Rotspon» von Lübeck nach Schwerin unterwegs

Martensmann mit «Rotspon» von Lübeck nach Schwerin unterwegs

dpa
Lübeck/Schwerin
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Der Lübecker Martensmann macht sich mit einer Pferdekutsche auf den Weg nach Schwerin. Foto: Markus Scholz/dpa

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Der Martensmann ist auf dem Weg nach Schwerin, um sein jährliches Fass Rotwein als Freundschaftsgeste der Lübecker an die Schweriner zu überbringen. Am Sonntag wird er in Mecklenburg-Vorpommern erwartet.

Der Martensmann ist wieder unterwegs und bringt das traditionelle Fass Rotwein von Lübeck nach Schwerin. Am Freitag brach er in der Hansestadt mit einer zweispännigen Kutsche auf. Am Sonntag wird er in Schwerin erwartet, wo zu seinen Ehren das Mittelalterfest «Martensmarkt» stattfindet.

Seit Freitag bevölkern Gaukler und Händler den Marktplatz und den Schlachtermarkt im historischen Stadtzentrum von Schwerin. Höhepunkt des Festes ist am Sonntag die Ankunft des Martensmanns, der das Fass «Rotspon» als Geschenk der Lübecker an die Residenzstadt Schwerin überreicht. Der Wein wird am selben Tag den Festbesuchern ausgeschenkt.

Der Brauch des Martensmanns ist Jahrhunderte alt. Vor rund 500 Jahren soll er sich erstmals von Lübeck auf den Weg zum Herzog nach Schwerin gemacht haben - mit Wein als Freundschaftsbeweis an den Adligen und seine Untertanen im Gepäck. Der Brauch erlosch im Jahr 1817 und wurde 1991 auf Initiative des damaligen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Björn Engholm (SPD), neu belebt. Seitdem feiert die Landeshauptstadt Schwerin alljährlich den Empfang des Martensmanns mit einem Jahrmarkt. Im Jahr 2020 wurde der Brauch in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

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