Wattenmeer

Maßnahmen gegen neue Vogelgrippe-Ausbrüche verabredet

Maßnahmen gegen neue Vogelgrippe-Ausbrüche verabredet

Maßnahmen gegen neue Vogelgrippe-Ausbrüche verabredet

dpa
Helgoland/Wilhelmshaven
Zuletzt aktualisiert um:
Ein Basstölpel-Paar auf den Lummenfelsen von Helgoland. Foto: Jonas Walzberg/dpa/Archivbild

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Zur Vorbereitung auf weitere mögliche Ausbrüche der hochansteckenden Vogelgrippe in Brutkolonien von Seevögeln im Wattenmeer haben Experten Handlungsempfehlungen verabredet. Wo es nötig ist, sollen in der nun anstehenden Brutzeit etwa Kadaver von verendeten Vögeln vermehrt eingesammelt werden. «Dadurch gibt es überhaupt die Chance, einen Ausbruch einzudämmen», sagte Kristine Meise, Programmleiterin Zugweg und Biodiversität des Wattenmeersekretariats der Deutschen Presse-Agentur. Diese Eingriffe müssten aber genau abgewogen werden, da ein Einsammeln auch eine Störung bedeute. «Es könnte dazu führen, dass infizierte Tiere abwandern und das Virus in andere Kolonien weitertransportieren.»

Im vergangenen Jahr grassierte die Vogelgrippe erstmals in der Brutzeit in Seevogelkolonien im Wattenmeer. Das Virus führte zu immensen Schäden etwa bei Brandseeschwalben und Basstölpeln.

Um möglichst früh einen Überblick über eine Virusausbreitung zu bekommen, wollen Wissenschaftler nun verstärkt auch lebende Vögel auf das Virus testen. Die Nationalparkverwaltung für das niedersächsische Wattenmeer etwa plant, in diesem Jahr im Rahmen von Pilotmaßnahmen Küken von Brandseeschwalben auf das Virus zu untersuchen.

Die Handlungsempfehlungen sind Ergebnisse eines interdisziplinären Workshops Ende März in Wilhelmshaven, den unter anderem das Wattenmeersekretariat organisierte. Dabei diskutierten Virologen, Ornithologen, Epidemiologen und Veterinäre aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Großbritannien und Schweden Risikofaktoren und Eintrittswege der Vogelgrippe. «Wir waren uns bei dem Workshop einig, dass es ein hohes Risiko gibt, dass es zu einem neuen Ausbruch kommen kann», sagte Meise. Ob es tatsächlich dazu komme und welche Vogelarten dann betroffen sein könnten, sei aber nicht vorhersagbar.

Mehr lesen