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Mehr Abschiebungen: Linke fordert Winterabschiebestopp

Mehr Abschiebungen: Linke fordert Winterabschiebestopp

Mehr Abschiebungen: Linke fordert Winterabschiebestopp

dpa
Hamburg (dpa/lno) -
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Carola Ensslen (Die Linke) spricht. Foto: Marcus Brandt/dpa

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In Hamburg hat die Zahl der Abschiebungen deutlich zugenommen. Im dritten Quartal dieses Jahres seien 104 Ausreisepflichtige in ihre Herkunftsländer abgeschoben worden, heißt es in einer Senatsantwort auf eine Anfrage der Migrationsexpertin der Linken in der Bürgerschaft, Carola Ensslen. Im Vergleich zum zweiten Quartal haben sich die Zahlen damit mehr als verdoppelt.

In den Monaten April bis Juni wurden laut Senat 50 Menschen abgeschoben, im ersten Quartal waren es 52. Auch im Vorjahr gab es im dritten Quartal mit 68 Abschiebungen deutlich weniger als in diesem Jahr.

Angesichts der Zahlen zeigte sich Ensslen «erschrocken über die «Abschiebebegeisterung» in der öffentlichen Debatte». Es gehe nicht um Zahlen und Statistiken, sondern um Menschenschicksale, sagte sie am Dienstag. «Viele Geflüchtete, die in osteuropäische Staaten abgeschoben werden, werden sehenden Auges Diskriminierung, Marginalisierung und Obdachlosigkeit ausgesetzt.»

Leidtragende seien dabei häufig schulpflichtige Kinder - ihre Zahl habe sich im dritten Quartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten sogar fast verzehnfacht. «Kinder können nichts dafür, wenn ihre Eltern nicht arbeiten dürfen oder krank sind. Dennoch haften sie sozusagen für ihre Eltern. Das ist zutiefst ungerecht», sagte Ensslen. Die Situation in den Herkunftsländern verschärfe sich in den Wintermonaten zusätzlich. «Wir fordern daher einen sofortigen Winterabschiebestopp.»

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